06. Dezember 2023

Viele Wege führen in die Elementarpädagogik

Florian Scharmer, Direktor der BAfEP Innsbruck
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Florian Scharmer, Direktor der BAfEP Innsbruck
In Tirol gibt es viele Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Elementarbildung. Unabhängig vom bisherigen Bildungsabschluss stehen interessierten Personen diverse Wege offen, um in einen Beruf im elementaren Bildungsbereich einzusteigen.

Es besteht die Möglichkeit, eine Schule mit Ausbildungsschwerpunkt Elementarpädagogik zu besuchen, eine Umschulung in Betracht zu ziehen oder berufsbegleitend zur aktuellen Tätigkeit eine pädagogische Ausbildung zu absolvieren. Im Gespräch mit Florian Scharmer, Direktor der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in Innsbruck, wird die Ausbildung für Elementarpädagogik näher beleuchtet.

Sie haben erst kürzlich das Amt als Direktor übernommen – warum haben Sie sich dafür entschieden, Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen auszubilden?

Ich bin bereits seit 15 Jahren an unserer Schule tätig, aktuell als Schulleiter und zuvor als Lehrperson für den musikalischen Bereich. In all den Jahren lernte ich den Schultyp BAfEP sehr gut kennen und schätzen. Zudem ist mir vor allem die Qualität der Ausbildung ein großes Anliegen. Dabei erachte ich die gelebte Vielfalt als besonders wertvoll – sie ist in der Ausbildung, bei unseren Schülerinnen und Schülern, aber auch im gesamten Bereich der Elementarpädagogik spürbar.

Was macht die Ausbildung ihrer Ansicht nach aus?

Ganz klar die bereits erwähnte Vielfalt: Einerseits in der Ausbildung, aber auch was die Möglichkeiten danach angeht. Dabei muss man zwischen der fünfjährigen berufsbildenden höheren Schule (BHS) und dem viersemestrigen Kolleg in Vollzeit oder berufsbegleitend unterscheiden. Auf der einen Seite haben wir die Jugendlichen mit 14 Jahren, die an diesem Punkt natürlich vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Viele von ihnen entscheiden sich aufgrund ihrer kommunikativen und sozialen Kompetenzen für diese Richtung. Mit einer umfassenden Ausbildung und der abschließenden Reifeprüfung wird ihnen eine Vielfalt an Möglichkeiten eröffnet: vom direkten Berufseinstieg bis hin zu einem weiterführenden Studium. Zum anderen haben wir in den Kollegs Personen, die sich ganz klar nach der Matura oder Studienberechtigungsprüfung für eine Berufsausbildung im Bereich der Elementarpädagogik entscheiden und auch berufsbegleitend quereinsteigen oder sich umorientieren wollen.

Was braucht die Elementarpädagogik in Zukunft?

Es muss einerseits in der Gesellschaft das Bild der Betreuung hin zur elementaren Bildung verankert werden, damit auch in Zukunft viele junge Menschen die Attraktivität und die Bedeutung des Berufs erkennen. Zudem braucht es neben den klassischen Schulen auch flächendeckende Ausbildungsmöglichkeiten für Erwachsene hin zur Elementarpädagogik – sei es für Quereinsteigende, in Vollzeit oder berufsbegleitend. Dabei ist mir ein besonderes Anliegen, dass die Ausbildungsschiene der Kollegs weiter gestärkt und professionalisiert wird. Hier haben wir die meisten Berufseinstiege nach Abschluss der Ausbildung. Zudem zeichnen sich die Kollegs durch die gute Verknüpfung von Theorie und Praxis und die langjährige praktische Berufserfahrung der Lehrpersonen im Bereich der Elementarpädagogik aus. Aber auch die fünfjährige Ausbildung bringt viele motivierte junge Menschen hervor, die direkt oder manchmal auch über Umwege in die Elementarpädagogik einsteigen.
 

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