06. Dezember 2023

Kleine Köpfe, große Welten: mehr als „nur“ Betreuung

Eine Kindergartenpädagogin mit einem Musikinstrument.
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Der Klang der Triangel signalisiert den Beginn der Pause und das Aufräumlied wird angestimmt. Selbst das Aufräumen wird damit zu einem spielerischen Akt, bei dem die Kinder nicht nur Ordnung lernen, sondern auch ihre motorischen Fähigkeiten schulen.
Die Arbeit von ElementarpädagogInnen geht weit über die sichtbaren Aktivitäten in der Kinderkrippe, im Kindergarten oder im Hort hinaus.

Besonders im Bereich der Kinderbildung spielen sie eine Schlüsselrolle. Die Landeszeitung hat die Pädagoginnen Larissa Engensteiner und Shirin Rehberger in der gelben Gruppe der Kinderkrippe CaLaTi in Innsbruck besucht.

Es herrscht Spätherbst-Wetter, als wir die Kinderkrippe CaLaTi betreten. Ein freundliches Lächeln empfängt uns. Gespannt sind viele kleine Kinderaugen auf uns gerichtet. Die anfängliche Schüchternheit der Kinder verfliegt schnell. Ein sanfter Gitarrenklang erfüllt den Raum, begleitet von kleinen Händen, die Rasseln halten. Die Kinder tauchen ein in die Welt der Lieder, wobei an diesem Tag das Feuerwehrlied die Hitliste anführt.

Doch warum sind Lieder ein so wichtiges Element der frühkindlichen Bildung? „Lieder fördern auf spielerische Art nicht nur die Sprachentwicklung, sondern stärken auch soziale Fähigkeiten. Beim gemeinsamen Singen lernen die Kinder Rhythmus, Sprache und Teamarbeit“, erklärt Elementarpädagogin Larissa. Die Förderung der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung steht im Mittelpunkt der Arbeit der Pädagoginnen Larissa und Shirin.

Auf zum Händewaschen – begleitet von einem fröhlichen Sprüchlein. In der gelben Gruppe wird jedes Lied, jedes Spiel und jede Aktivität gezielt genutzt, um die individuellen Stärken der Kinder zu fördern. Auch die Bedeutung von Hygiene und gemeinsamen Ritualen wird so vermittelt. „Das Händewaschen vor der Jause wird so beispielsweise zu einem kleinen, aber bedeutenden Schritt in Richtung Selbstverantwortung“, erklärt Larissa.

Der Vormittag nimmt Fahrt auf und es geht weiter zum Morgenkreis. Der runde Teppich in der Mitte des Raums wird zum Zentrum des gemeinsamen Morgenrituals. Fotos der Kinder werden gezogen, jedes Kind persönlich begrüßt. „Der Morgenkreis stärkt das Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit“, erklären die Pädagoginnen und führen weiter aus: „Wir schaffen dadurch einen Raum, in dem Kinder nicht nur lernen, sondern auch Vertrauen entwickeln können.“

Bei einem kurzen Ausflug in den ersten Stock sehen wir die etwas älteren Kinder im Kindergarten. Malen, basteln, eine kleine Werkstatt – auch hier wird deutlich, wie vielschichtig die frühpädagogische Arbeit ist. Remo Todeschini, Leiter der Einrichtung, führt uns durch die Räumlichkeiten und betont abschließend: „Pädagoginnen und Pädagogen betreuen nicht ausschließlich, sondern sie erziehen, begleiten und widmen sich mit Herzblut der individuellen Entwicklung jedes Kindes. Sie sind die Baumeister einer Gesellschaft, die auf einer starken, vielseitigen Bildung basiert. Kinderkrippen, Kindergärten und Horte sind keine bloßen Aufbewahrungsorte, sondern lebendige Lernorte, in denen die Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft legen.“

Die Videoreportage finden Sie hier



 

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