Modernes Wohnen bietet maßgeschneiderte Wohnangebote für BewohnerInnen unterschiedlichen Alters, ist nachhaltig und trägt zu lebendigen Dorfzentren bei.
Für Landesrat Johannes Tratter umfasst modernes Wohnen verschiedenste Aspekte: „Im Vordergrund steht, ein schönes Zuhause für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Gleichzeitig gilt es wirtschaftlich zu kalkulieren und die Kosten im Auge zu behalten. Zudem muss bodensparend geplant werden, um die Bodenversiegelung zu minimieren und die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Des Weiteren sollen die Menschen in den Ortskernen wieder zusammengebracht und ein soziales Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht werden. Zusammen mit den Tiroler Gemeinden denken wir Wohnen neu und schaffen zeitgemäße Wohnräume in ganz Tirol.“
Ein wirksames Instrument, um zukunftsweisende Wohnbauprojekte sowie kommunale Gewerbegebiete zu schaffen, ist der Tiroler Bodenfonds. Der Fonds erwirbt Grundflächen und die MitarbeiterInnen erarbeiten dann Bebauungs- und Wohnkonzepte, welche in die Region passen und alle Aspekte der Nachhaltigkeit beinhalten.
Modernen Wohnraum schafft zudem die Geschäftsstelle Dorferneuerung und Lokale Agenda 21. Hier unterstützen die MitarbeiterInnen die Gemeinden, aber auch Privatpersonen dabei, Dorfzentren neu zu beleben und leerstehende Bausubstanzen wieder sinnvoll für Wohn- und Wirtschaftszwecke zur Verfügung zu stellen.
Projekte
In ganz Tirol werden derzeit verschiedenste Projekte verwirklicht, um zukunftsfähige Wohnkonzepte umzusetzen. Zentrale Punkte in der Planung sind dabei bodensparend zu bauen, Begegnungszonen für BewohnerInnen zu schaffen und bereits bestehende Bausubstanzen zu revitalisieren. Die Bauvorhaben sind sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig und leisten einen wertvollen Beitrag zur guten Lebensqualität in den Gemeinden.
Bodensparendes Bauen
Im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch um der Zersiedelung entgegenzuwirken, bedarf es bodensparender Planung, welche neue Versiegelungen von Boden verhindert. Bewerkstelligt wird dies etwa durch die Nachverdichtung, im Rahmen derer bestehende Gebäude erweitert und so mehr Wohnflächen geschaffen werden.
In der Gemeinde Kirchdorf wird in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung und dem Tiroler Bodenfonds etwa ein Generationenwohnmodell mit Nachverdichtung am eigenen Grundstück realisiert. Das derzeit im Bau befindliche Projekt wurde im Zuge eines Architektenwettbewerbs ermittelt. Auf kleinen wohnbaugeförderten Flächen werden moderne Einfamilienhäuser errichtet, welche durch horizontale und vertikale Ausbaumöglichkeiten erweitert werden können. Damit können bei Bedarf mehrere Generationen auf wenig Grundfläche zusammenwohnen. „Der Traum vom Einfamilienhaus ist der Wunsch vieler Familien. Gleichzeitig sollte dieser jedoch nicht zur ausufernden Versiegelung von Boden führen. Das Projekt in Kirchdorf demonstriert anschaulich, wie Einfamilienhäuser zeitgemäß geplant und mehrere Generationen zusammenleben werden können, ohne dass mehr Boden versiegelt werden muss“, so LR Tratter.
Begegnungsräume schaffen
Doch nicht nur der Wohnraum selbst bietet Raum für Gestaltung – auch das Wohnumfeld trägt wesentlich zum zeitgemäßen Wohnen bei. Im Rahmen der Quartiersentwicklung werden daher Konzepte ausgearbeitet, um auch außerhalb der eigenen vier Wände Begegnungszonen zwischen BewohnerInnen zu schaffen.
So etwa in Serfaus: In Kooperation mit dem Land Tirol schafft die Gemeinde hier ein modernes Wohnkonzept mit einem großzügigen, autofreien Begegnungsraum. Insgesamt beinhaltet das neu geschaffene Quartier sechs Reihenhäuser, 21 Eigentumswohnungen und 19 Mietwohnungen. „Zeitgemäßes Wohnen bedeutet auch einen Raum für Begegnungen zu schaffen. Im Rahmen der Quartiersentwicklung werden nicht nur die Wohnräume neu gedacht, sondern auch die verbindenden Elemente – seien es Wege, Plätze oder Parks – in den Projekten mitkonzipiert. So wird das Miteinander in den Gemeinden aktiv gefördert“, führt LR Tratter die Grundidee der Quartiersentwicklung aus.
Aus Alt mach Neu
Für Landesrat Tratter bedeutet modernes Wohnen jedoch nicht zwangsläufig alte Strukturen abzureißen und grundlegend neu zu errichten: „Im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch der Erhaltung typischer und traditioneller Ortsbilder werden bereits bestehende alte Baustrukturen revitalisiert. So erhalten wir das baukulturelle Erbe Tirols und schaffen gleichzeitig neue Wohnflächen."
Ein Beispiel dafür ist das Tischlerhaus, ein traditionelles Gebäude im Ortszentrum von Westendorf. Dieses wurde bei der Revitalisierung rückgebaut und in seinen Proportionen durch einen teilweisen Ersatzbau reduziert. So konnte eine stimmige Lösung zur umgebenden Bebauung erreicht werden. Die gelungene Symbiose von „Alt und Neu“ bringt damit neuen Wohnraum und ein kleines Geschäft zurück ins Dorf.
„Gemeinsam denken wir Wohnen neu."
LR Johannes Tratter