30. Jänner 2020

Vorrat. Zur Sicherheit!

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Wozu eine gut gefüllte Speisekammer, wenn man jeden Tag im Supermarkt alles kaufen kann? Wozu ein Getränkevorrat, wenn man nur den Wasserhahn aufdrehen muss und bestes Trinkwasser herauskommt?

50 Tiroler Gemeinden und 45.000 Haushalte waren in Folge massiver Schneefälle im Jänner des vergangenen Jahres von Unterbrechungen in der Stromversorgung betroffen, zahlreiche Gemeinden und Weiler wegen Lawinengefahr nicht erreichbar. Eine ähnliche Situation herrschte im November 2019 in Osttirol: Auch hier hat ein massiver Wintereinbruch zu zahlreichen Straßensperren geführt. Manche Talschaften waren über mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten und 26.000 NetzkundInnen wiederholt und zum Teil auch länger ohne Strom, weil ganze Gebiete für die Störtrupps wegen Lawinengefahr nicht erreichbar waren.

Vorbereitet sein

„Auf Krisen- und Katastrophensituationen kann und muss man sich vorbereiten. Wie die vergangenen extremen Wetterereignisse gezeigt haben, ist das Land Tirol im Katastrophenschutz und bei den Einsatzorganisationen sehr gut aufgestellt. Die Bevölkerung kann aber auch selbst viel beitragen und so letztlich auch die Einsatzorganisationen entlasten“, betont Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler die Bedeutung von Eigenvorsorge. Auch wenn die Erreichbarkeit und die Stromversorgung imNormalfall rasch wiederhergestellt werden können, ist es wichtig vorbereitet zu sein.
Eine optimale Haushaltsbevorratung sichert die Nahrungs- und Energieversorgung einer Person für 14 Tage. Zum Vorrat gehören Getränke und Lebensmittel ebenso wie eine gut ausgestattete Hausapotheke. Ohne Essen können wir relativ lange überleben, ohne Flüssigkeit nur wenige Tage. Wichtigster Teil eines Vorrats sind daher Wasser und andere Getränke. Es ist nicht notwendig, einen speziellen Vorrat für den Notfall anzulegen. Besser ist es, genügend Lebensmittel vorrätig zu haben und diese regelmäßig aufzubrauchen und nachzukaufen. Damit verhindert man ein Überschreiten der Haltbarkeitsfristen.

Nahrung und Energie

Vorkehrungen sollten auch für einen Stromausfall getroffen werden. Neben einem batteriebetriebenen Radio sollten auch eine Notbeleuchtung und alternative Heizmöglichkeiten sowie ausreichend Heizmaterial vorhanden sein. Steht kein batteriebetriebenes Radio zur Verfügung, können aktuelle Nachrichten auch über das Autoradio empfangen werden. Zum Kochen eignen sich ein Gaskocher oder auch der Griller. Griffbereit oder zumindest in einer Cloud gespeichert sollten auch die wichtigsten Dokumente sein. „Wir sind verwundbar. Wie sehr, hängt zu einem guten Teil von uns selbst ab“, setzt LHStv Geisler auf Eigenvorsorge.
Es sind aber nicht nur Naturkatastrophen, die zu einer eingeschränkten Versorgung mit Energie und Lebensmitteln führen können. Cyberattacken auf wichtige Infrastruktureinrichtungen sind ebenso denkbar wie radioaktive Verstrahlung, bei der man Gebäude nicht verlassen sollte. Auch eine Erkrankung oder ein Gebrechen kann dazu führen, dass man das Haus oder die Wohnung ein paar Tage nicht verlassen kann. „Vorrat gibt in jedem Fall Sicherheit“, so LHStv Geisler.

Anlaufstellen Feuerwehr und Polizei

Infolge eines Stromausfalls ist oft auch mit dem Ausfall der Festnetztelefonie und der Mobilfunknetze zu rechnen. Somit können auch keine Notrufe mehr getätigt werden. In einem solchen Fall kann sich die Bevölkerung mit allen Notfällen an die Feuerwehr beim nächstgelegenen Feuerwehrhaus oder an die nächstgelegene Polizeidienststelle wenden. „Die meisten Gerätehäuser der 358 Tiroler Feuerwehren verfügen über ein Notstromaggregat. Das Funknetz ist mit Akkus gegen einen mehrtägigen Stromausfall abgesichert und die Verbindung mit der Leitstelle Tirol, den anderen Einsatzorganisationen und den Behörden somit sichergestellt.

Zivilschutz-App

Alle Informationen rund um das Thema Zivilschutz bietet auch die Notfall App des Landes. Was zu tun ist, wenn der Strom ausfällt, der Heizkörper kalt bleibt und der Tages- oder Wocheneinkauf wegen gesperrter Straßen oder Lawinengefahr nicht möglich ist, wird ebenso aufgelistet wie Checklisten zur Bevorratung von Lebensmitten und Getränken, Medikamenten und Hygieneartikeln. www.tirol.gv.at/zivilschutz

Checkliste Bevorratung (Auszug)

  • 2,5 Liter Wasser und andere Getränke pro Person/Tag
  • Lange haltbare Lebensmittel mit wichtigen Nährstoffen
  • Grundnahrungsmittel entsprechend dem persönlichen Geschmack
  • Babynahrung, spezielle Diätnahrung und Futter für Haustiere bei Bedarf
  • Gut ausgestattete Hausapotheke
  • Vom Arzt verordnete Medikamente
  • Hygieneartikel

Checkliste Energieausfall

  • Kerzen, Zündhölzer
  • Taschenlampe, Petroleumoder Gaslampe
  • Batterieradio und Reservebatterien
  • Camping-, Spirituskocher mit Brennmaterial
  • Heizgelegenheit und Brennstoffe

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