Was wäre Tirol ohne Landwirtschaft? Ohne die Almen im Sommer, ohne Frischmilch aus den Bergen und ohne die Tiroler „Jausn“, die nicht nur Gäste begeistert? Bergbäuerinnen und Bergbauern sowie die Viehwirtschaft gehören zu Tirol wie der Stephansdom zu Wien. Doch wer sorgt dafür, dass Milchkühe gesund bleiben, die Fleischqualität den höchsten Standards entspricht oder bei Tierseuchen rasch gehandelt wird?
Das ist der Aufgabenbereich von Tierärztinnen und Tierärzten! Ohne diese Fachkräfte könnte kein Bauernhof überleben, keine Milch oder Fleisch auf den Tisch kommen. Eine flächendeckende tierärztliche Versorgung ist daher unverzichtbar – nicht nur für die Landwirtschaft oder Hunde- und KatzenbesitzerInnen. TierärztInnen überwachen die Tierhaltung, bekämpfen Seuchen und gewährleisten Lebensmittelsicherheit. Damit sind sie eine zentrale Säule der Gesundheit und Lebensqualität in Tirol.
Von der Stallkontrolle bis zur Seuchenprävention
Tierhaltung und -zucht überwachen, den Transport von Tieren kontrollieren und die Lebensmittelsicherheit gewährleisten – das sind nur einige der Aufgaben der AmtstierärztInnen des öffentlichen Veterinärdienstes. Sie sind auch für die Bekämpfung von Tierseuchen und die Überwachung von Tierkrankheiten zuständig, um Ausbrüche zu verhindern und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Diese Aufgaben sind oft direkt mit der Lebensmittelsicherheit und dem Tierschutz verbunden.Und auch niedergelassene TierärztInnen leisten einen wichtigen Beitrag. Sie kümmern sich vor allem um die Behandlung von Tieren, die Prävention von Krankheiten und die allgemeine Gesundheitsvorsorge. Ihre Arbeit ist eng mit jener der AmtstierärztInnen verknüpft – etwa wenn es um die Überwachung von Tierbeständen und die Früherkennung von Seuchen geht. Gemeinsam tragen sie maßgeblich dazu bei, sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Risiken zu minimieren und das Wohl der Tiere zu sichern.
Flächendeckende tierärztliche Versorgung vom Inntal bis in abgelegene Seitentäler
Zurück zur Landwirtschaft: Ohne die regelmäßige Betreuung der Tiere könnten weder die Frischmilch aus den Bergen noch der Tiroler Speck die Qualität erreichen, für die sie sowohl von Einheimischen als auch Gästen geschätzt werden. Hinter der Landwirtschaft steht also eine Grundlage, die oft übersehen wird: die tierärztliche Versorgung. Die Arbeit der TierärztInnen ist weit mehr als nur ein Service – sie ist das Fundament für eine gesunde und nachhaltige Landwirtschaft, die alle Menschen in Tirol direkt betrifft und die Tiroler Lebensqualität sichert.
Maßnahmen für eine flächendeckende Versorgung und gesunde Tiere
Tirols wunderschöne Landschaft ist zugleich eine Herausforderung – besonders wenn es um die tierärztliche Versorgung in ländlichen Regionen geht. Im Jahr 2022 hat die Tiroler Landesregierung daher einen Grundsatzbeschluss zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung gefasst. Um die tierärztliche Versorgung auch künftig überall in Tirol sicherzustellen, werden bereits seit mehreren Jahren gezielte Maßnahmen getroffen. - Zusammenarbeit mit der Vetmeduni Wien
- Neustrukturierung: Versorgungs- und Seuchentierärzte
- Veterinärmedizin studieren – mit Unterstützung durch das Land Tirol
- „Starthilfe“ vom Land Tirol bei Praxisübernahme
- Land Tirol fördert neues Bereitschaftssystem
- Gewidmete Studienplätze
Landwirtschaft und Tiergesundheit sind untrennbar miteinander verbunden. Und ohne Tierärztinnen und Tierärzte funktioniert dieser Kreislauf nicht. Die Maßnahmen des Landes Tirol sorgen dafür, dass wir gesunde Tiere, sichere Lebensmittel und eine stabile Landwirtschaft haben. Das schützt uns alle – nicht nur die Landwirtschaft, sondern jeden Tiroler Haushalt und darüber hinaus.
LHStv Josef Geisler