07. Juni 2019

Sicher abbiegen im Land Tirol

von Maximilian Brandhuber
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LR Johannes Tratter (re.) und Dietmar Tschenett, Sachgebietsleiter der Fahrzeug- und Maschinenlogistik des Landes, machen sich vor Ort ein Bild des Abbiegeassistenten.
Das Land Tirol testet Abbiegesassistenten für LKW. Künftig sollen landeseigene Fahrzeuge damit aufgerüstet werden.

Abbiegende Lastkraftwagen sind immer wieder in teils schwere Unfälle mit FußgängerInnen und RadfahrerInnen verwickelt. Dabei gibt es bereits eine technische Lösung, die laut Unfallforschung rund 60 Prozent solcher Unfälle verhindern kann: den Abbiegeassistenten für LKW. Die Straßenmeistereien Zell am Ziller sowie Matrei am Brenner testen im Auftrag der Tiroler Landesregierung seit Ende April 2019 diese neue Technologie, um die Fahrzeuge des Landesfuhrparks in Zukunft bestmöglich auszustatten. „Mit dieser Maßnahme wollen wir einerseits für mehr Sicherheit sorgen, andererseits unseren Fahrerinnen und Fahrern ihre Arbeit erleichtern“, erläutert der für den Landesfuhrpark zuständige Landesrat Johannes Tratter.

Zwei Systeme im Praxistest

Zwei verschiedene Systeme werden auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Beim ersten System handelt es sich um ein Kamera-Monitorsystem, das den toten Winkel auf der rechten Fahrzeugseite überwacht und der Lenkerin/dem Lenker auf einem Bildschirm Auskunft über die Geschehnisse außerhalb der Fahrzeugkabine gibt. Das zweite System warnt zusätzlich mittels akustischen Signals vor Personen oder Hindernissen im toten Winkel. „Beide Systeme sollen bis Herbst 2019 im Testbetrieb laufen. Es gilt herauszufinden, wie gut die sensiblen Abbiegeassistenten mit den schwenkbaren Schneepflügen und Mähgeräten der Fahrzeuge kompatibel sind“, erklärt Dietmar Tschenett, Sachgebietsleiter der Fahrzeug- und Maschinenlogistik des Landes Tirol.

EU gibt Richtlinien vor

Ab 2022 sollen Abbiegeassistenten für neue LKW und Busse EU-weit vorgeschrieben sein. Genaue Richtlinien sollen ab Oktober 2019 vorliegen. „Eine endgültige Entscheidung, welche Abbiegeassistenzsysteme in Frage kommen, kann erst getroffen werden, wenn ausreichend Tests durchgeführt wurden und klar ist, welche Richtlinien die EU schlussendlich vorgibt“, betont LR Tratter. Im Fuhrpark des Landes könnten rund 80 Fahrzeuge mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet werden.

DER LANDESFUHRPARK

Fünf landeseigene Werkstätten in Innsbruck, Imst, St. Johann, Reutte und Lienz mit insgesamt
  • 340 PKW,
  • 210 Kleintransportfahrzeugen,
  • 50 LKW,
  • 19 UNIMOG-Geräteträger sowie Zugmaschinen,
  • 50 Traktoren bzw. landwirtschaftlichen Kraftfahrzeugen sowie
  • 15 Spezialkraftfahrzeugen wie Kehrmaschinen, das Brückeninspektionsgerät und selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie Radlader.

 
 

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