05. Februar 2025

Raumordnung in Tirol: Warum sie für jedes Zuhause wichtig ist

Baustelle mir Baukran und Bergen im Hintergrund.
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Der Begriff „Raumordnung“ beschreibt bereits,
worum es geht: unseren (Lebens-) Raum geordnet nutzen und entwickeln.
In Tirol, einem Land mit begrenztem Platzangebot und einer besonders herausfordernden Topografie, spielt die Raumordnung eine zentrale Rolle.

Doch was bedeutet das konkret für die Tiroler Bevölkerung? Wie beeinflusst die Raumordnung das tägliche Leben und vor allem die Frage, wie und wo gewohnt wird?
Eine gut durchdachte Raumordnung hat unmittelbare Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen. Sie steuert die Nutzung des begrenzten Raums in der Region – bestimmt übergeordnet also, wo und wie gebaut wird. Raumordnung betrifft neben der Verfügbarkeit von Wohnraum, unter anderem auch die Lebensqualität oder die Infrastruktur, die Menschen für Arbeit, Freizeit und Mobilität brauchen.

Begrenzter Raum, große Aufgaben

Die Ziele dieser (Raum-)Ordnung sind im Tiroler Raumordnungsgesetz festgeschrieben und auch das Tiroler Grundverkehrsgesetz kommt hier ins Spiel. Die beiden Gesetze spielen eine zentrale Rolle dabei, wie und wer in Tirol Grundstücke kaufen und nutzen darf und wurden vor kurzem angepasst. „Mit den jüngsten Novellen des Tiroler Raumordnungs- und des Tiroler Grundverkehrsgesetzes haben wir wichtige Schrauben noch enger gedreht. Es geht nicht nur darum, Wohnraum zu schaffen, sondern auch darum, die bestehenden Ressourcen sinnvoll zu verteilen und zu schützen. Der wenige Platz, den wir haben, soll vorrangig denjenigen zugutekommen, die hier ihren Hauptwohnsitz haben“, betont Raumordnungsreferent LHStv Josef Geisler. Sowohl im Tiroler Raumordnungs- als auch im Tiroler Grundverkehrsgesetz wurden die Strafrahmen im Zusammenhang mit illegaler Freizeitwohnsitznutzung im Rahmen der Novellen verdoppelt.
Doch es geht nicht nur darum, bestehenden Wohnraum zu schützen, sondern auch neuen zu schaffen. Ein weiteres Instrument zur Steuerung der Flächennutzung ist die sogenannte Vertragsraumordnung, die im Rahmen der Novelle gestärkt wurde. Sie gibt den Gemeinden die Möglichkeit, die Nutzung von Flächen noch gezielter zu steuern und etwa durch vertragliche Vereinbarungen sicherzustellen, dass Baugründe auch tatsächlich bebaut werden, oder tatsächlich ein Hauptwohnsitz und kein illegaler Freizeitwohnsitz entsteht. Diese Maßnahme ist ein weiterer Baustein, um leistbares Wohnen zu fördern und den spekulativen Grundstückshandel zu verhindern. Ein wichtiger Hebel sind außerdem sogenannte Vorbehaltsflächen für den sozialen Wohnbau. Gemeinden haben die Möglichkeit – und in einigen Fällen sogar die Pflicht –, gezielt Flächen auszuweisen, die ausschließlich für geförderten Wohnbau genutzt werden dürfen. „In Kombination mit anderen Instrumenten der Raumordnung kann der soziale Wohnbau so deutlich gestärkt werden. Das hilft nicht nur dabei, den Baulandüberhang zu reduzieren, sondern sorgt auch dafür, dass in Tirol wieder mehr leistbarer Wohnraum zur Verfügung steht“, so Geisler.

Sicheres Vermieten – Ein weiterer Schritt zu leistbarem Wohnraum

Neben den gesetzlichen Anpassungen zur besseren Nutzung des knappen Raums, setzt das Land Tirol auch auf innovative Projekte, die den Wohnungsmarkt entlasten sollen. Ein Beispiel dafür ist die Initiative „Sicheres Vermieten“, die nach erfolgreicher Pilotphase nun auf breiterer Basis ausgerollt wird. „Es ist keine Wunderwaffe und kein Allheilmittel, aber es ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zu mehr leistbarem Wohnraum“, erklärt LHStv Josef Geisler. Der Knackpunkt für viele private EigentümerInnen ist das Risiko, das mit der Vermietung von Wohnungen einhergeht – sei es durch Mietausfälle, den administrativen Aufwand oder rechtliche Unsicherheiten. „Mit ‚Sicheres Vermieten‘ bieten wir eine maßgeschneiderte Lösung: Vom Mietvertrag bis zur Mietverwaltung, von möglichen Mietausfällen bis hin zur Kündigung – wir nehmen den Vermieterinnen und Vermietern das komplette Risiko ab und sorgen dafür, dass leerstehender Wohnraum zu fairen Bedingungen auf den Markt kommt“, erklärt Geisler. 
 

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