Wussten Sie, dass man in Tirol bereits ab 14 Jahren in die Pflegeausbildung einsteigen kann? Oder dass Sie auch als BerufsumsteigerIn herzlich willkommen sind in der Pflege? In den vergangenen zwei Jahren drehte die Tiroler Landesregierung an einigen Schrauben – mit aktuell über 2.000 Auszubildenden an über 20 Standorten absolvieren derzeit so viele Personen wie noch nie eine Pflegeausbildung in Tirol.
Wohnortnahe und flexible Ausbildungsmöglichkeiten, um noch mehr Menschen für die Pflege zu begeistern – das ist eines der Ziele der Tiroler Landesregierung, wenn es um die Pflege geht. Die Ausbildungsmöglichkeiten wurden in den vergangenen Jahren stetig erweitert: vom (berufsbegleitenden) Bachelorstudium über die Ausbildung zur Pflegefachassistenz und Pflegeassistenz, die tirolweit an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen (GuKPS) sowie an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) angeboten wird, bis hin zur Ausbildung in Sozialbetreuungsberufen und zur Pflegelehre.
Jugendliche starten an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen
Jugendliche können die dreieinhalbjährige Ausbildung mit dem Schwerpunkt „Pflegeassistenz“ an sieben berufsbildenden mittleren Schulen absolvieren. Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit startete heuer in Kufstein. Mit Herbst 2025 soll eine derartige Ausbildung auch in Schwaz zur Verfügung stehen.Im Vorjahr wurde das Modell zudem auf die fünfjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz erweitert. Heute wird sie an drei berufsbildenden höheren Schulen in Innsbruck, Lienz und Zams angeboten. Mit dem fünfjährigen Ausbildungsmodell werden den SchülerInnen zusätzliche berufliche Qualifikationen und eine Matura geboten.
Tirol führend bei Pflegelehre: Berufseinstieg ab 14 Jahren
Neben den genannten Ausbildungen an Schulen startete mit Herbst 2023 die Pflegelehre. Die Ausbildung dauert für die Pflegeassistenz drei bzw. Pflegefachassistenz vier Jahre. Der niederschwellige Zugang und die praxisnahe duale Ausbildung zeigen bereits Wirkung: Mit 69 abgeschlossenen Lehrverträgen liegt Tirol weit über dem österreichischen Durchschnitt. Übrigens: Mit der Pflegelehre wurde die Altersschwelle für den Berufseinstieg von 17 auf 14 Jahre gesenkt.Berufsbegleitende Studien für Berufstätige
Auch für Berufstätige gibt es zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. So wird das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege an der fh gesundheit in Innsbruck inzwischen auch als berufsbegleitendes Studium in Teilzeit angeboten. Die Ausbildung zur/zum FachsozialbetreuerIn Altenarbeit mit Pflegeassistenz an der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) Tirol kann in Innsbruck, Telfs und Kitzbühel ebenfalls berufsbegleitend absolviert werden.Bessere Karriere- und Aufstiegschancen
Durch Fort- und Weiterbildungen sollen Pflegekräfte zudem leichter aufsteigen können. Das verbessert die langfristigen Berufsperspektiven. Das durchlässige Bildungssystem ermöglicht es, nach einer abgeschlossenen Pflege(fach)assistenz- Ausbildung weitere Qualifikationen zu erwerben. So profitieren Pflegeassistent- Innen von einer verkürzten Ausbildung zur Pflegefachassistenz sowie von einer Zulassung zum Bachelorstudium ohne Matura. Dabei werden zu Beginn der Ausbildung bzw. eines Studiums je nach Bildungsstand unterschiedliche Zeiträume angerechnet.
600 Euro pro Monat für Auszubildende
Allen Studierenden und SchülerInnen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in den Fach- und Diplom-Sozialbetreuungsberufen werden während der gesamten Dauer ihrer Ausbildung 600 Euro pro Monat zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es für berufstätige Erwachsene, die in die Pflege umsteigen wollen, Förderprogramme. Beispiele dafür sind das Pflegestipendium des Arbeitsmarktservice (AMS) oder die Implacementstiftung Pflegestiftung Tirol der amg-tirol. Neben dem Pflegestipendium werden über die Stiftung beispielsweise auch die Kosten für Dienstkleidung gedeckt sowie vergünstigte Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.Vielfältige Berufschancen im Sozial- und Gesundheitswesen
Mit Abschluss der Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege, der Pflegefachassistenz oder der Pflegeassistenz stehen den AbsolventInnen wohnortnahe Arbeitsmöglichkeiten in allen Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens wie Krankenanstalten, Alten- und Pflegeheimen, in der Hauskrankenpflege, im Team von freiberuflich tätigen ÄrztInnen oder diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen offen.
Hier finden Sie Informationen zu Pflege-Ausbildungsmöglichkeiten in ganz Tirol: www.tirol.gv.at/ pflege-standorte
Sie haben bereits eine Ausbildung und wollen sich weiterbilden?
www.tirol.gv.at/pflegeweiterbildung
Alle Informationen zu Förderungen finden Sie hier: www.tirol.gv.at/ pflege-foerderung
Sie interessieren sich für einen Pflegeberuf? Nähere Infos gibt es hier: www.tirol.gv.at/ pflege-berufsbilder
Pflegeausbildung in Tirol stärken
Der Ausbau der Pflege-Ausbildungsmöglichkeiten in Tirol ist ein zentraler Schritt, um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften nachhaltig zu decken. Wir haben in den letzten Jahren massiv in die Ausbildungen investiert und vielfältige Angebote geschaffen, um allen Interessierten – von Jugendlichen bis hin zu Berufsumsteigerinnen und Berufsumsteigern – einen einfachen Zugang zu Pflegeberufen zu ermöglichen. Mit neuen Ausbildungsmodellen wie der Pflegelehre senken wir die Altersgrenze und bieten eine praxisorientierte, duale Berufsausbildung. Besonders stolz sind wir darauf, dass Tirol über dem österreichischen Durchschnitt liegt, was die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge betrifft. Neben der klassischen Ausbildung fördern wir auch berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten, um Pflegekräften eine kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Dies sichert nicht nur die Qualität der Pflege, sondern stärkt auch die Berufsperspektiven für die Zukunft. Der Pflegeberuf wird so für viele Menschen attraktiver – und das ist für unser Gesundheitssystem unerlässlich.
LRin Cornelia Hagele