30. Jänner 2024

Mehr Raum für mehr Kinder

Landesrätin Cornelia Hagele sitzt an einem Tisch und spielt mit einem kleinen Kind.
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"Tirol setzt auf hochwertige Bildung und Betreuung für alle Kinder", betont LRin Cornelia Hagele.
Ganztägig – das heißt insgesamt mindestens 45 Stunden pro Woche geöffnet. Ganzjährig – das heißt, mindestens 47 Wochen pro Jahr.

Ein solch ganztägiges und ganzjähriges Kinderbetreuungsangebot soll in Tirol noch weiter ausgebaut werden. Dieses Ziel wurde mit dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes als einer der zentralen Punkte im Regierungsprogramm festgehalten. Die dazugehörige Infrastrukturoffensive nimmt Fahrt auf.

In Tirol werden aktuell in 1.235 Einrichtungen (484 Kindergärten, 310 Kinderkrippen, 114 Horte, 16 Kinderspielgruppen, 133 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 178 Ganztagsschulen) über 41.300 Kinder unter 15 Jahren betreut – ein neuer Höchststand. Für sie alle braucht es auch qualitätsvolle und moderne Räumlichkeiten.
Um bis 2026 den Rechtsanspruch auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes in Tirol erstmals umzusetzen, investiert das Land in den kommenden Jahren verstärkt in den Ausbau von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. Ziel ist es, dass wohnortnahe, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 15 Minuten Fahrtzeit erreichbare Kinderkrippen und Kindergärten geschaffen, modernisiert und erweitert werden. Mit Frühjahr 2024 soll auf Basis erster Bedarfserhebungen der Plan der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen vorliegen. „Mit diesen zusätzlichen Investitionen wollen wir ein ganztägiges, ganzjähriges und wohnortnahes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen in ganz Tirol ermöglichen“, betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Land fördert Ausbau und Qualitätsverbesserungen

Erhalter von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen wie Gemeinden und private Vereine werden vom Land Tirol bei Investitionen oder beim Aus-, Um- oder Zubau von Gruppenräumen sowie bei Personalkosten unterstützt. Gefördert werden auch Investitionen, um eine barrierefreie Ausstattung umzusetzen oder erweiterte Öffnungszeiten zu erreichen (dafür gibt es übrigens einen Indikator – VIF – der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Öffnungszeiten vorgibt). Damit soll eine mit der Vollbeschäftigung der Eltern zu vereinbarende Kinderbetreuung erreicht werden. Bei Kinderkrippen, Kindergärten und alterserweiterten Einrichtungen gibt er beispielsweise vor: eine wöchentliche Öffnungszeit von mindestens 45 Stunden an fünf Tagen pro Woche und mindestens neuneinhalb Stunden täglich an mindestens vier der fünf Tage. Darüber hinaus muss diese elementare Bildung inklusive eines Verpflegungsangebotes ganzjährig mindestens 47 Wochen im Kindergartenjahr angeboten werden. Zudem wurde neben der Förderung von Leitungstätigkeiten auch der Zuschuss für Ferienöffnungszeiten erhöht. Auch gibt es Fördermöglichkeiten für zusätzliches Personal, um den Betreuungsschlüssel zu verbessern.

Kinder, Bildung und Betreuung in Zahlen

Derzeit leben in Tirol etwa 111.700 Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt wurde im Betreuungsjahr 2022/23 über ein Drittel (41.300) dieser Kinder in einer Kinderbildungs- oder Kinderbetreuungseinrichtung betreut. Damit stieg die Gesamtbetreuungsquote aller Altersgruppen mit 1.400 betreuten Kindern mehr im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Prozent. In den letzten fünf Jahren konnte zudem der Bestand an Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen auf insgesamt 908 Einrichtungen und damit um 83 Einheiten erweitert werden. Vor allem die Zahl der Kinderkrippen mit 51 neuen und der Horte mit 22 neuen Standorten hat seit 2017/18 insgesamt um 45 Prozent zugenommen. Auch die Zahl der Kindergärten stieg mit zehn neuen Einrichtungen weiter. 108,6 Millionen Euro: So viel wurde vonseiten des Landes allein im Jahr 2022 in Ausbau, Personal und Qualitätsverbesserungen in der Kinderbildung und -betreuung investiert.

Hier wird gebaut: „Klinik 2035“

Medizinische Versorgung nach modernsten Standards – die gilt es abzusichern. Wie? In Tirol wurde bereits im Jahr 2021 zwischen dem Land Tirol, der Republik Österreich und den tirol kliniken die Finanzierung des Bau- und Investitionsprogramms „Klinik 2035“ beschlossen. Insgesamt geht es um 48 verschiedene Maßnahmenpakete und (Infrastruktur-)Projekte, die bis Ende 2035 in die Weiterentwicklung des Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck investiert werden sollen. Die Gesamtkosten in Höhe von über 833 Millionen Euro werden vom Land Tirol und dem Bund getragen. Mit diesem langfristig angelegten Bauprogramm sollen am Landeskrankenhaus vor allem Projekte im Chirurgie-Gebäude, der Frauen- und Kopfklinik sowie einem geplanten Neubau West umgesetzt werden.
Dabei wird auch in den infrastrukturellen Ausbau der Medizinischen Universität Innsbruck, insbesondere in Einrichtungen für Forschung und Lehre, wie Labor- und Hörsaalstruktur sowie für weitere studentische Bereiche investiert. Die Anschaffung von Großgeräten und Investitionen in die IT für Forschung, Lehre und Ausbildung sind ebenfalls besondere Schwerpunkte des Programms. Durch dieses Bauprogramm wird in besonderer Weise der medizinische Wissenschaftsstandort Tirol aufgewertet bzw. für die Anforderungen des medizinischen Fortschritts in den nächsten Jahrzehnten gerüstet.
 

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