29. November 2021

Landessonderschule mit Internat Mariatal

Außenansicht Landessonderschule mit Internat Mariatal
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Ein halbes Jahrhundert im Zeichen von Leben, Lernen und Entfalten

Die Landessonderschule mit Internat Mariatal feiert heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum. Gegründet als Kloster im 13. Jahrhundert blickt der Gebäudekomplex auf eine bewegte Vergangenheit zurück – heute orientiert man sich an der Zukunft.

Schon beim Betreten der Landessonderschule mit Internat Mariatal spürt man, wie sich Vergangenheit und Gegenwart verbinden: Vom Eingangsbereich mit seinem weißen Kalkputz und den Parkettböden, der die historische Substanz widerspiegelt, gelangt man in den modernen Erweiterungsbereich aus Sichtbeton und goldfarbenen Aluminiumfenstern, die optisch wiederum an die Holzfenster des Altbestands angelehnt sind. „Das Gebäude steht sinnbildlich für unser Verständnis: Wir nehmen die – mitunter dunkle – Vergangenheit an, sind uns dieser bewusst, beschreiten gleichzeitig völlig neue Wege in der Begleitung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Das Ziel unseres Teams in Schule, Internat, Therapie und Wirtschaftsdienst ist es, den optimalen Rahmen für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu schaffen“, betont Schul- und Gesamtleiter René Steinberger.

Individuelle Förderung und lebensorientiertes Lernen
Unter dem Motto „Lernen, lachen, geborgen sein, genießen, Spaß haben, spielen, glücklich sein und sich wohl fühlen…“ werden aktuell 50 Kinder und Jugendliche ganztägig in Mariatal betreut, etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Als Einrichtung mit der Abteilung Kinderund Jugendhilfe des Landes Tirol als Erhalter finden Kinder und Jugendliche mit Behinderungen optimale Voraussetzungen für die individuelle Förderung und ein lebensorientiertes Lernen. Zusätzlich zum Bildungsauftrag bietet die Landessonderschule Mariatal als Rehabilitationseinrichtung Physio- und Ergotherapie, Logopädie sowie psychologische Unterstützung und individuelle therapeutische Begleitung. Verschiedene Aktivitäten wie Schwimmen im Therapiebad, tiergestützte Pädagogik oder Entspannen im Snoezeleraum (ein Raum mit gemütlicher, ruhiger und reizarmer Atmosphäre) runden den Alltag in Mariatal ab.


Geschichtliche Meilensteine 

  • 1267 Gründung Dominikanerinnenkloster Mariathal
  • 1867 Eröffnung einer Volksschule für verwaiste Mädchen durch Barmherzige Schwestern
  • 1938/39 Enteignung durch NS-Regime; fortan Gauerziehungsheim für schulpflichtige Mädchen
  • 1941 Abtransport von Kindern und Jugendlichen in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim
  • 1945 Rückstellung an den Orden
  • 1950 Erwerb durch das Land Tirol
  • 1971 Eröffnung der „Bildungs- und Erziehungsinstitution“ Mariatal

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