1 Den richtigen Ort finden
Prinzipiell besteht auf so gut wie jedem Dach Potenzial für eine PV-Anlage. Wichtiger als die exakte Ausrichtung und Neigung ist der Zustand der Dachkonstruktion. Diese sollte auch die kommenden Jahre problemlos die PV-Module tragen können. Wenn diesbezüglich Unsicherheiten bestehen, können BaumeisterInnen, ZimmererInnen oder DachdeckerInnen zurate gezogen werden.2 Die richtige Größe der Anlage bestimmen
Nun gilt es, den optimalen Mix zwischen Eigenverbrauch und Anlagengröße zu finden. Für diese Frage ist es an der Zeit, sich von Expert- Innen Unterstützung zu holen. Entweder im Zuge einer Energieberatung oder bereits gemeinsam mit einer ausführenden Firma.Wussten Sie, dass…
... die Energieagentur Tirol professionell und unabhängig Energieberatungen auch für Privatpersonen anbietet? Mehr Informationen finden Sie unter: energieagentur.tirol/beratung
3 Eine Firma finden
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, eine ausführende Firma zu kontaktieren und ein entsprechendes Angebot einzuholen. Hierbei ist ein vollständiges Angebot wichtig: Das heißt, dass unter anderem sowohl Gleich- als auch Wechselstromseite und die Fertigstellungsmeldung im Angebot enthalten sein sollten.Wussten Sie, dass…
… einige Firmen mittlerweile einen „Full-Service“ anbieten? Dieser umfasst die Beantragung des Netzanschlusses, eventuelle Behördengänge sowie die Abwicklung von Förderungen und die Beantragung eines Abnahmevertrages.
4 Netzanschluss beim Netzbetreiber beantragen
Alle modernen PV-Anlagen versorgen nicht nur den eigenen Haushalt mit Strom, sondern speisen zugleich auch Energie in das öffentliche Netz ein. Deshalb ist es notwendig, sich beim lokalen Netzbetreiber zu erkundigen, ob die Gegebenheiten vor Ort auch für das gewünschte PV-Projekt geeignet sind. In Folge kann ein Netzzugangsangebot beantragt werden. Dafür ist ein Zeitpuffer von ein bis zwei Monaten einzuplanen. Je nach Anlagengröße wird zudem ein niedriger, dreistelliger Eurobetrag fällig.5 Behördengänge
Die Behördengänge für PV-Anlagen werden in Tirol mit September vereinfacht: Gebäudenahe PV-Anlagen – also Anlagen an Dach- oder Wandflächen – sind künftig bis zu 100 Quadratmeter weder anzeige- noch bewilligungspflichtig. Bislang waren es 20 Quadratmeter. Ab 100 Quadratmeter braucht es für gebäudeanliegende PV-Anlagen auch nur eine Bauanzeige bei der Gemeinde.6 Förderung beantragen
Die Installation einer PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach wird vielfach gefördert: Förderungen von Land, Bund und den Gemeinden sind dabei auch kombinierbar. Mehr Informationen zu den Förderungen finden Sie unter: energieagentur.tirol/foerderungenWussten Sie, dass…
… das Land Tirol PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 20 Kilowatt-Peak mit 250 Euro pro Kilowatt-Peak fördert?
Mehr Informationen dazu unter: tirol.gv.at/photovoltaik-anlagen
7 Einspeisevertrag beantragen
An sonnigen Tagen liefern PV-Anlagen oft mehr Strom als im eigenen Haushalt verbraucht wird. Diese Energie ist aber nicht verloren, sondern kann ins Stromnetz eingespeist werden (siehe Punkt 4) und wird finanziell vergütet. Häufig bietet der eigene Stromlieferant ein attraktives Angebot für die Einspeisung der nicht benötigten Energie an.Auch über die OeMAG – die Abwicklungsstelle für Ökostrom des Bundes – kann überschüssiger Strom zum Marktpreis vergütet werden.
Wussten Sie, dass…
… Sie mit der Einspeisung von Strom bzw. der Ihnen damit zustehenden Rückvergütung durchschnittlich bis zu 1.000 Euro (abhängig vom Eigenverbrauch und dem Strompreis) pro Jahr sparen können?
8 Sonnenstrom ernten!
Dem Sonnenstrom vom eigenen Dach steht nichts mehr im Weg. Einmal installiert, liefert die Photovoltaikanlage über Jahre verlässlich und wartungsarm Strom für Haushalt, Wärmepumpe und Elektromobilität.Wussten Sie, dass…
… PV-Anlagen nach weniger als zwei Jahren mehr Energie produzieren als zu ihrer Herstellung aufgewendet wurde?
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zu einer PV-Anlage finden Sie auch in folgendem Video: Energieagentur Tirol Die Kompetenz für Wasser und Energie energieagentur.tirol/beratung
Und im Mehrparteienhaus?
BewohnerInnen eines Mehrparteienhauses müssen noch zwei weitere Punkte beachten:1. Es muss die Zustimmung aller EigentümerInnen eingeholt werden.
2. Der erzeugte Strom wird auf die teilnehmenden Parteien verteilt. Dies ist im Rahmen einer sogenannten „Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage“ (GEA) möglich. So können alle von der gemeinsamen Anlage am Dach profitieren.
Für die Einrichtung einer GEA sowie der Abstimmung mit dem Netzbetreiber und MiteigentümerInnen unterstützt idealerweise die Hausverwaltung oder ein externer Dienstleister. Bei Fragen zur Einrichtung einer GEA hilft auch die die Energieagentur Tirol weiter.
In den meisten Fällen liegt die optimale Gesamtleistung für Ein- und Zweifamilienhäuser zwischen sieben und zehn Kilowatt-Peak. Das entspricht einer Modulfläche zwischen 35 und 50 Quadratmetern. Steht mehr Dachfläche zur Verfügung, kann in der Detailplanung die Wirtschaftlichkeit einer größeren Anlage geprüft werden.