Über 43,5 Millionen Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren in den Hochwasserschutz investiert. An Drau, Isel und Villgratenbach wurden und werden umfassende Schutzprojekte umgesetzt. All das trägt maßgeblich dazu bei, Bevölkerung und Infrastruktur vor Hochwasserereignissen und deren Folgen zu schützen – angesichts zunehmender Wetterextreme und sich ändernder Bedingungen durchaus eine permanente Herausforderung.
Zunehmende Wetterextreme machen deutlich, wie wichtig der Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen ist – gerade in Regionen wie Osttirol, wo Naturgefahren aufgrund der Topographie allgegenwärtig sind. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schutzmaßnahmen an der Drau in Sillian steht nun der zweite Bauabschnitt des Hochwasserschutzprojekts am Villgratenbach in Heinfels an.
Wildholz- und Geschiebesperre als Herzstück
Das Herzstück des Projekts bildet eine Wildholz- und Geschiebesperre. Seit Herbst 2024 laufen die Arbeiten dazu. Sie sind aktuell bereits zur Hälfte abgeschlossen. Die Anlage verhindert nicht nur die Verlegung des Villgratenbaches mit Geschiebe und Material, sondern sorgt auch dafür, dass Treibholz bei Hochwasser nicht zu gefährlichen Blockaden führt. Es wurden auch massive Ufersicherungen vorgenommen, das Bachgerinne neu gestaltet. Dadurch entsteht ein robuster Schutz für rund 32 Hektar Bauland sowie 128 Gebäude in den Gemeinden Heinfels und Sillian.Parallel zur Geschiebesperre werden wichtige Versorgungsleitungen (beispielsweise für Strom und Glasfaser) neu verlegt. Das gilt auch für einen Hauptkanal des Abwasserverbands. Die angrenzende Landesstraße wird um bis zu sechs Meter angehoben und verlegt. Eine Behelfsbrücke und eine temporäre Umfahrung gewährleisten die Verkehrsführung mit so wenig Einschränkungen wie möglich während der Bauphase. Trotz der beengten Platzverhältnisse und anspruchsvollen Bedingungen liegt das Projekt im Zeitplan.
Ausblick auf 2026 und Abschlussarbeiten
Im Frühjahr 2026 ist die Fertigstellung des zweiten Flügels der Sperre geplant. Danach folgen die letzten Arbeiten an der Landesstraße. Außerdem wird der Baustellenbereich dann neu begrünt und belebt. Damit schließt das Großprojekt eine wichtige Lücke im umfassenden Hochwasserschutz für das Villgratental.Im Bezirk Lienz werden alleine im Jahr 2025 insgesamt 14,8 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.