Diese beeindruckende Landschaft birgt jedoch auch Gefahren: Bei Starkregen können beispielsweise Wildbäche schnell anschwellen und zu einer Bedrohung für Menschen, Häuser und Straßen werden. Um solche Gefahren bzw. das Risiko für Schadereignisse zu verringern, werden Wildbäche durch die Wildbach- und Lawinenverbauung laufend gesichert. Ein besonders wichtiges Projekt wird derzeit am Diasbach in Kappl umgesetzt.
Im Jahr 2010 zeigte der Diasbach, wie gefährlich ein kleiner Bach werden kann. Nach starkem Regen trat er über die Ufer. Gestein, Schlamm und Holz wurden mitgerissen und richteten schwere Schäden an. Häuser wurden überflutet, Straßen verschüttet – ein Schock für viele Menschen in der Region. Die Ereignisse machten deutlich: Es braucht Schutzmaßnahmen.
Steiles und rutschgefährdetes Gelände als Herausforderung
Bereits kurz nach dem Ereignis wurde mit Sicherungsmaßnahmen begonnen. Die Herausforderung: Aufgrund des extrem steilen und rutschgefährdeten Geländes waren zusätzliche Schutzbauten notwendig. Seit 2023 wird deshalb eine sogenannte Sperrenstaffelung im Mittellauf des Baches errichtet.Diese Bauwerke haben zwei Funktionen: Sie bremsen das Wasser, senken die Fließgeschwindigkeit und verhindern damit Überschwemmungen. Kommt es zu einer Mure, halten die Sperren zudem das mitgeführte Material zurück, bevor es ins Tal gelangt. Damit wird das Risiko für Gebäude und Verkehrswege deutlich reduziert. Insgesamt werden durch das Projekt Häuser und Straßen auf einer Fläche von knapp sieben Quadratkilometern geschützt.