19. August 2025

Hochwasserschutz im Bezirk Kufstein

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Die neue Rendlbrücke verbindet Wörgl und Kirchbichl sicher und ist ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzprojekts Brixentaler Ache.
Die Bevölkerung und die Infrastruktur vor den Folgen von Extremwetterereignissen schützen – das ist das Ziel von Hochwasserschutzprojekten im Bezirk Kufstein.

Im Herbst 2025 startet das Hochwasserschutzprojekt im Unteren Brixental, das die Gemeinden Angath, Wörgl, Kirchbichl, Itter und Hopfgarten schützt. Auf rund 12,8 Kilometern Flusslauf sollen Wohngebäude, öffentliche Einrichtungen und Infrastrukturanlagen vor einem 100-jährlichen Hochwasser gesichert werden. Auftraggeber ist der Hochwasserschutzverband Brixentaler Ache, dem sieben Gemeinden und vier Infrastrukturträger angehören.

In zwei Bauphasen bis Ende 2029 zum umfassenden Schutz

Das Projekt ist in zwei Bauphasen unterteilt: In der ersten Phase bis Ende 2027 entsteht unter anderem ein Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von etwa 50.000 Kubikmetern. Dieses hält ab einem 50-jährlichen Hochwasser Wasser aus der Brixentaler Ache zurück. Zusätzlich werden bestehende Ufermauern in Wörgl und Kirchbichl saniert sowie neue Dämme und Uferschutzbauten errichtet. Die Gesamtkosten dieser Phase betragen rund 12,2 Millionen Euro, wovon über 85 Prozent vom Bund getragen werden.
Die zweite Phase startet direkt im Anschluss und soll bis Ende 2029 abgeschlossen sein. Dabei werden weitere Schutzmaßnahmen in Kirchbichl und Hopfgarten umgesetzt: Neben Weganhebungen und Hochwasserschutzmauern sind mobile Hochwasserschutzelemente für den Schutz von Gebäuden vorgesehen. Die Kosten für diesen Bauabschnitt werden derzeit auf rund 15 Millionen Euro geschätzt.

Erste Maßnahmen bereits umgesetzt

Quasi als „vorgezogene Maßnahme“ wurde bereits im September 2024 mit dem Neubau der Rendlbrücke zwischen Wörgl und Kirchbichl begonnen, der im Mai 2025 abgeschlossen wurde. Die Kosten dafür betragen rund 1,16 Millionen Euro. Parallel läuft die Planung für ein weiteres Teilprojekt, das den Hochwasserschutz für Westendorf und Brixen im Thale vorsieht.

Schritt für Schritt zum Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal

Acht Hektar an Tauschflächen für die Realisierung des Hochwasserschutzes am Inn im Unteren Unterinntal hat der Wasserverband, der aus sieben Gemeinden von Brixlegg bis Wörgl und vier Infrastrukturträgern besteht, bereits angekauft. Ende Juli dieses Jahres hat der Wasserverband das Hochwasserschutzprojekt, das 160 Hektar Bauland und 2.200 Gebäude vor Überflutungen durch den Inn schützen soll, beim Bund zur Grundsatzgenehmigung eingereicht.

Im Bezirk Kufstein werden alleine im Jahr 2025 insgesamt 6,9 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.
 

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