Die heurigen Starkregenereignisse Ende Juni haben erst kürzlich wieder eindrücklich gezeigt, wie rasch Wetterextreme zur Gefahr werden können – mit Muren, unterbrochener Versorgung und abgeschnittenen Ortsteilen. Bilder von überfluteten Straßen, provisorischen Notwegen und nächtlichen Evakuierungen bleiben in Erinnerung. Ereignisse wie diese machen deutlich, wie wichtig bestmögliche Vorsorge ist. Am Sandesbach in Gschnitz und in diversen benachbarten Wildbächen laufen die Arbeiten nach dem Starkregen und Murereignis auf Hochtouren. Am Gschnitzbach wird ein bereits länger geplantes Hochwasserschutzprojekt umgesetzt.
Modernes Hochwasserschutzsystem entlang des Gschnitzbachs
Ab der Niederwasserperiode 2025/2026 wird entlang des Gschnitzbachs ein modernes Hochwasserschutzsystem errichtet. Ziel ist es, rund 45 Gebäude und ihre 150 BewohnerInnen dauerhaft vor einem 100-jährlichen Hochwasser zu schützen – mit einem Maßnahmenpaket, das Sicherheit und Natur miteinander verbindet.Die geplanten Arbeiten betreffen einen rund drei Kilometer langen Abschnitt des Gschnitzbachs und umfassen die Ortsteile Obertal, Mitterhof sowie Teile des Ortskerns. Es werden Uferbefestigungen und Schutzdämme in besonders gefährdeten Bereichen errichtet und erhöht. Ein Wildholzrechen soll künftig verhindern, dass Treibgut Brücken oder Engstellen blockiert. Gleichzeitig wird der Bachlauf aufgeweitet, um dem Wasser mehr Raum zu geben und Engpässe zu entschärfen. Zwei Brücken werden durch Neubauten ersetzt, die den heutigen Anforderungen gerecht werden.
Raum für Wasser und Natur
Neben der Verbesserung der Hochwassersicherheit trägt das Projekt auch zur ökologischen Aufwertung des Gschnitzbachs bei: Durch die naturnahe Gestaltung entstehen neue Lebensräume für Pflanzen, Insekten und Fische. Der Bach erhält mehr Dynamik und die Landschaft gewinnt an Vielfalt.Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro und werden von Bund und Land Tirol gefördert.
Im Bezirk Innsbruck-Land werden alleine im Jahr 2025 insgesamt 8,9 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.