21. August 2023

Es brummt und summt, fliegt, kriecht und flattert

Ein Hummelschwärmer fliegt von Blüte zu Blüte.
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Der wie ein Kolibri schwirrende Hummelschwärmer braucht extrem viel Nektar als Treibstoff zum Fliegen und transportiert dabei den am Rüssel hängenbleibenden Pollen von Blüte zu Blüte.
Bei „bestäubenden Insekten“ denkt so manch eine/r wahrscheinlich zuerst an die Biene und den Honig.

Doch es gibt viele weitere bestäubende Arten – sie alle sind ein wesentliches Glied im Kreislauf der Natur. Ohne Bienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlinge, Käfer und Co könnten rund zwei Drittel aller blühenden Pflanzenarten nicht überleben. Nur indem die Bestäuber Pollen von Blüte zu Blüte tragen, können sich diese Pflanzen vermehren. Damit sind sie ausschlaggebend für den natürlichen Kreislauf und indirekt Nahrungslieferanten für Menschen – ohne Bienen keine Äpfel, ohne Hummeln keine Tomaten. Doch nicht nur in diesem Zusammenhang hätte ein Rückgang der Insekten für uns Menschen weitreichende Folgen: Die Pflanzen sind auch wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten oder dienen ihnen als Unterschlupf.

Wissenswertes

  • Alleine in Österreich gibt es rund 700 Wildbienenarten. Dazu gehören auch die Hummeln.
  • Die meisten Bienenarten sind Einzelgänger und fliegen nur für wenige Wochen im Jahr. Ausnahmen sind etwa die Honigbiene oder die Hummeln.
  • Es gibt rund eine Million bekannte Insektenarten auf der Erde – doch ihr Bestand schwindet zunehmend.
  • Zunehmende Bodenversiegelung, einseitige Bepflanzung, schöne aber für die Erhaltung der Artenvielfalt unbedeutende Pflanzenarten ohne Nährwert für Insekten und die Nahrungskonkurrenz mit der Honigbiene sind Gründe für den Rückgang der Insekten.

Welche Arten der Bestäubung gibt es?

Fremdbestäubung
Fremdbestäubende Pflanzen werden durch den Pollen einer anderen Pflanze der gleichen Art bestäubt. Viele unserer Pflanzen sind auf Fremdbestäubung angewiesen. Die Übertragung des Pollens geschieht teilweise über Wind wie bei Haselnuss, Birke und Erle – oder in seltenen Fällen über Wasser. Eine weitere Form der Fremdbestäubung ist die Bestäubung durch Tiere wie z. B. durch Insekten. Diese holen sich den Pollen oder Nektar der Pflanze, um sich zu ernähren und übertragen dabei gleichzeitig den Pollen von einer Blüte zur nächsten. Pflanzen, die auf bestäubende Insekten angewiesen sind, locken diese oft mit köstlichem Nektar und bunten, auffälligen Blüten an. Die Evolution hat diesen Prozess in den vergangenen 400 Millionen Jahren perfektioniert.
Selbstbestäubung
Diese Art der Bestäubung – bei der die Bestäubung innerhalb der Blüte durch den eigenen Pollen, ohne „Hilfe“ von außen erfolgt – ist hauptsächlich bei landwirtschaftlichen Pflanzen wie Weizen, Gerste, Erbse und Gartenbohne verbreitet.
 

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