Zu Weihnachten begeben wir uns auf eine kulinarische Reise durch die Europaregion und entdecken dabei die kulturelle Vielfalt. Denn zu Weihnachten kommen in jeder Region ganz besondere Spezialitäten auf den Tisch.
Ein Weihnachtsklassiker aus Tirol: Nudelsuppe mit Würstl
In der ersten Rauhnacht, am 24. Dezember, war es in Tirol Brauch, das Haus für das kommende Jahr zu reinigen. Dazu gingen die Familien mit einer Räucherpfanne bestückt mit Weihrauch, Palmkätzchen und Kräutern durch alle Zimmer des Hauses und den Stall. Zum Abschluss gab es keine ausgefallenen Gerichte, sondern eine kräftige Fleischsuppe mit Nudeln und selbstzubereiteten Würsten vom Hof. Bis heute hat sich dieser Brauch bewährt und so wird in Tirol zu Weihnachten oftmals noch immer „geräuchert“, bevor man sich mit einer dampfenden Nudelsuppe mit Würstl zu Tisch begibt.Zutaten für 4 Personen:
500 g Suppenfleisch
250 g Suppenknochen
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
Lauch
2 Karotten
Petersilie
1 TL Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
1 EL Butter
Salz
100 g Suppennudeln
2-4 Frankfurter
Schnittlauch
Zubereitung: Zuerst die Butter in einem Topf schmelzen lassen und die halbierte Zwiebel mit der Schnittfläche nach unten und die Knochen darin anrösten. Karotten, Knoblauch, Lauch und das Suppenfleisch dazugeben und den Topf mit kaltem Wasser auffüllen. Die Petersilie, Pfefferkörner und Lorbeerblätter hinzufügen und die Suppe aufkochen. Schaum abschöpfen. Danach für eineinhalb bis zwei Stunden auf niedriger Flamme köcheln lassen. Wenn kein Schaum mehr aufsteigt, die Suppe nach Geschmack salzen und sieben. Danach die in Scheiben geschnittenen Frankfurter und Nudeln dazugeben und in der heißen Suppe für circa fünf Minuten ziehen lassen. Die kräftige Suppe vor dem Servieren noch mit etwas Schnittlauch bestreuen und den traditionellen Tiroler Weihnachtsklassiker genießen.
Deftige Südtiroler Spezialität: Rindsgulasch mit Speckknödel
Die Speckknödel haben in der Südtiroler Tradition einen besonders hohen Stellenwert. So zeigen Fresken aus dem 13. Jahrhundert in der kleinen Burgkapelle von Hocheppan eine Magd, die Knödel isst. Vor allem zu Weihnachten gehören die Speckknödel in Südtirol deshalb zu einem traditionellen Weihnachtsmenü dazu. Der Klassiker aus der bäuerlichen Küche wird in klarer Suppe, mit Salat oder zu Weihnachten mit einem deftigen Gulasch serviert.Gulasch:
Öl
800 g Rindfleisch
800 g Zwiebeln, gehackt
1 EL Tomatenmark
125 ml Rotwein
1 l Rinderbrühe
Lorbeerblätter
2 Knoblauchzehen
1 EL Paprikapulver, edelsüß
1 EL Paprikapulver, scharf
Wasser
Majoran
Salz
Pfeffer
Speckknödel:
150 g Weißbrot
40 g Zwiebel
1 EL Butter
80 g Speck
2 Eier
2 EL Mehl
100 ml Milch
1 EL Petersilie
Salz
Zubereitung: Etwas Öl in einem Topf erhitzen und das Rindfleisch scharf anbraten. Das Fleisch beiseite geben, die gehackten Zwiebeln dünsten und das Tomatenmark einrühren. Das Fleisch wieder in den Topf geben und nacheinander Rotwein und Rinderbrühe einrühren. Die Lorbeerblätter dazugeben und bei kleiner Hitze mindestens drei Stunden schmoren lassen. Anschließend zwei gepresste Knoblauchzehen dazugeben. Das Paprikapulver mit etwas Wasser verrühren, Majoran dazugeben und die Mischung ins Gulasch unterrühren. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für die Speckknödel das Weißbrot, den Speck sowie die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel in etwas Butter andünsten, über das Brot geben und vermischen. Anschließend das Mehl und den geschnittenen Speck untermengen. Nun die Eier mit Milch, Petersilie und Salz verrühren, über das Brot geben und alles gut vermengen. Die Masse sollte anschließend circa 15 Minuten ziehen, bevor man daraus die Knödel formt. Diese dann im Salzwasser für circa 20 Minuten sieden und anschließend mit dem Gulasch servieren.
Süßer Abschluss aus dem Trentino: Basini de Trent
Als krönenden Abschluss für das Euregio-Weihnachtsmenü lüften wir das Geheimrezept eines jahrhundertealten Klassikers aus der Region Trentino: Die „Basini de Trent“, übersetzt „Küsschen des Trentino“, sind eine süße Trentiner Weihnachtsspezialität aus dem 15. Jahrhundert. Untrennbar mit der Tradition des Trentino verbunden, kommen die kleinen Kekse aus Mandelmehl, Eischnee und Zucker vor allem zu Weihnachten auf den Tisch. Die knusprigen Kekse mit cremiger Schokoladen- oder Marmeladenfüllung sind einfach und schnell zubereitet und der ideale Abschluss für unsere weihnachtliche Reise durch die Euregio.Zutaten:
175 g Mandelmehl
1 ganzes Ei
2 Eiweiß
85 g Puderzucker
½ TL Fenchelsamen
1 TL Zirbelkieferöl
1 Prise Zimtpulver
50 g Marmelade oder Schokoladencreme
Zubereitung: Die Hälfte des Puderzuckers in eine Rührschüssel geben, das Eiweiß dazu und einen festen Eischnee schlagen. In einer zweiten Schüssel das Mandelmehl, den restlichen Puderzucker, Zimt, Fenchelsamen und Zirbelkieferöl vermengen. Zum Schluss ein ganzes Ei dazugeben und die Zutaten zu einer weichen Masse verrühren. Den geschlagenen Eischnee behutsam unterheben. Der Teig sollte anschließend ungefähr 30 Minuten ruhen. Mit einem Spritzbeutel runde Taler auf ein Backblech mit Backpapier spritzen. Bei 170 Grad Ober- und Unterhitze für 20 Minuten backen. Die Füllung auf eine Seite der Basini geben und anschließend die zweite Hälfte sanft draufdrücken. Schon sind die traditionellen Weihnachtskekse „Basini de Trent“ fertig.
