Ohne Bestäuber keine Artenvielfalt und keine blühenden Pflanzen – das gilt auch für den heimischen Garten. Erstdurch die Arbeit von Bienen und Co können NaturliebhaberInnen den blühenden Sommergarten genießen. Damit sich die Bestäuber auch bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, so richtig wohlfühlen und mithelfen, Pflanzen blühen zu lassen, kann der eigene Garten bestäuberfreundlich gestaltet werden.
Nisthilfen schaffen
Wildbienen leben – anders als die klassische Honigbiene und Hummeln – nicht in einer Kolonie. Die weiblichen Wildbienen bauen in mühseliger Einzelarbeit Nester, um ihre Eier abzulegen und ihre Larven darin zu versorgen. Mit Nisthilfen können Sie die Wildbienen unterstützen.1. Materialien sammeln
Für den Bau einer Nisthilfe benötigen Sie Materialen wie Holz (Weichholz ist ungeeignet, am besten aus widerstandsfähigem Hartholz wie Buche oder Eiche) und Bambus- oder Schilfrohre (jeweils vier bis zehn Millimeter Durchmesser).
2. Bauen der Nisthilfe
Holzblock-Nisthilfe: Schneiden odersägen Sie einen Holzblock in etwa zehn mal zehn Zentimeter breite und in etwa 15 bis 20 Zentimeter lange Stücke. Bohren Sie anschließend Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern (drei bis zehn Millimeter), mindestens fünf Zentimeter tief in das Längsholz, keinesfalls in das Stirnholz. Diese Löcher dienen anschließend als Niströhren für verschiedene Wildbienenarten.
Bambus- oder Schilfrohr-Nisthilfe: Schneiden Sie die Bambus- oder Schilfrohre in Stücke, die etwa 15 bis 20 Zentimeter lang sind. Achten Sie dabei darauf, dass das hintere Ende der Röhrchen geschlossen ist. Entweder schneidet man sie nach einem Stängelknoten ab oder verwendet Lehm zum Verschließen. Gebündelte Halme oder Rohre können mittels Draht oder Kabelbinderzusammengeschnürt werden oder man klebt sie mit Lehm oder auch Leim in eine leere Konservendose. Wichtig ist, dass die Röhrchen waagrechtangebracht werden.
3. Platzierung
Platzieren Sie die Nisthilfe an einemsonnigen Ort, der vor Wind und Regengeschützt ist.
4. Sicherung
Befestigen Sie die Nisthilfen an einem festen Ort, damit sie nicht wackeln oderumkippen können.
5. Überwinterung
Viele Wildbienen überwintern als Larven oder Puppen in den Nisthilfen oder in einem anderen geeigneten Unterschlupf im Garten. Lassen Sie ruhig abgestorbene Pflanzenteile aus Ihrem Garten bis zum nächsten Frühjahr stehen, damit die Bestäuber Schutz in der kalten Jahreszeitfinden. Gleiches gilt für Reisig- und Totholzhaufen. Bringen Sie gerne auch schon im Frühling Nistkästen am Haus, Balkon, Gartenhaus oder an Mauern an und lassen Sie diese das ganze Jahr über dort hängen. So dienen sie nicht nur dem Nisten, sondern auch der sicheren Überwinterung von Wildbienen.