Modern, barrierefrei und gut erreichbar – so soll das Bahnangebot in ganz Tirol aussehen. Auch heuer wird dafür wieder kräftig investiert: Bei den ÖBB sind 579 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte vorgesehen, weitere 50 Millionen Euro kommen vom Land Tirol. „Große Projekte im Personenverkehr sind etwa der endgültige Abschluss der Bauarbeiten an den Bahnhöfen Rum und Telfs-Pfaffenhofen. Sie präsentieren sich bis spätestens Ende des Jahres als moderne Mobilitätsdrehscheiben, in denen Parkplätze für Fahrräder und Pkw, Bushaltestellen und Bahnanschluss miteinander vereint werden. Auch die Bauarbeiten in Fritzens-Wattens schreiten voran, weitere Modernisierungen an Bahnhöfen und Vorplätzen sind bereits in Planung“, freut sich Mobilitätslandesrat René Zumtobel.
Fast 100 Bahnhaltestellen gibt es in Tirol. Damit künftig auch im Tiroler Oberland noch flexibler agiert und der Fahrplan weiter ausgebaut werden kann, laufen bereits die Planungen für einen selektiven zweigleisigen Ausbau. 2023 wurden bereits wichtige Projekte abgeschlossen, wie etwa an der Bahnhaltestelle Schwarzsee in Kitzbühel oder die Modernisierung des Bahnhofs Thal (Gemeinde Assling). Allein in Osttirol wurden in den letzten Jahren insgesamt neun Bahnhöfe modernisiert oder neu errichtet.
Mobilität als Mosaik
Doch nicht nur auf der Schiene wird ausgebaut, auch das Busangebot wird in ganz Tirol stetig optimiert und erweitert. Zunehmend kommen auch On-Demand-Services wie RegioFlink des Verkehrsverbund Tirol (VVT) zum Einsatz und stehen den Fahrgästen als ergänzendes Angebot zur Verfügung. Die wachsende Anzahl an E-Carsharing-Angeboten und Fahrradverleihsystemen vervollständigt das Mobilitätsangebot.Das Fahrrad immer mitdenken
Auch Gemeinden sind in Sachen Mobilitätsinfrastruktur wichtige Partner. Im Rahmen des Tiroler Mobilitätsprogramms für Gemeinden 2023–2030 sowie über die Radinfrastrukturförderungen des Landes werden sie beispielsweise bei der Errichtung von überregionalen Fahrradwegen, Radabstellanlagen und Radverleihsystemen sowie beim Ankauf von (E-)Transportfahrrädern und vielem mehr durch das Land Tirol unterstützt. Denn das Potenzial zum Umstieg vom Pkw aufs Rad ist groß: Aktuell ist rund ein Drittel der alltäglichen Autofahrten in Tirol kürzer als drei Kilometer. Diese Strecke kann vielfach auch auf zwei Rädern zurückgelegt werden. „Ausschlaggebend ist, das Fahrrad als Mobilitätsform bei allen Entscheidungen in der Gemeinde mitzudenken. In manchen Gemeinden gibt es dafür bereits eigene Radbeauftragte“, erklärt LR Zumtobel. „Sind wichtige Neubauten wie Schule, Kindergarten oder Supermarkt geplant, so kann nach Möglichkeit auch gleich der Standort dementsprechend gewählt werden. In einem idealen Szenario sind solche wichtigen Einrichtungen innerhalb von maximal 15 Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen.“ Auch Begegnungszonen, verkehrsberuhigte Gebiete und vieles mehr tragen zur „Radfreundlichkeit“ und damit zur Reduktion von motorisiertem Individualverkehr in den Tiroler Gemeinden bei.„Egal ob Bahn, Bus, Anrufsammeltaxi oder aktiv mit Fahrrad, Scooter oder zu Fuß – Mobilität wird sich künftig vermehrt ohne Auto abspielen: Wir sind mitten in der Mobilitätswende“, ist der Landesrat überzeugt. „In ganz Tirol wird fleißig geplant, investiert und gebaut, damit ein bequemer Umstieg auf klimafreundliche Mobilität für möglichst viele Menschen möglich ist und wir unsere in der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie festgelegten Ziele erreichen.“
- 579 Millionen Euro investieren die ÖBB 2024 in den Ausbau der Bahninfrastruktur in Tirol. Weitere 50 Millionen Euro kommen vom Land Tirol.
- Fast 100 Bahnhaltestellen gibt es in Tirol.
- 67 Millionen Öffi-Kilometer wurden im Jahr 2023 in Tirol insgesamt angeboten. Bis Ende 2024 kommt noch eine Million Schienenkilometer dazu.
- Die Zahl der Öffi-StammkundInnen steigt weiter: Rund 170.000 Menschen in Tirol verfügen über eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr.