10. September 2024

Der Weg in die nachhaltige Zukunft hat viele Gesichter

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Zahlreiche Menschen im ganzen Land arbeiten in Bereichen mit besonderer Bedeutung für eine nachhaltige Zukunft. Seien es klimaschonende Mobilität, Abfalltrennung und -vermeidung, Ressourcenschonung, Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen der Klimaveränderung oder Naturschutz.

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen vier Personen vor, die genau in solchen Tätigkeitsfeldern arbeiten. „Tirol hat sich unter anderem mit der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ganz klar dem Ziel verschrieben, in vielen Bereichen konkrete Maßnahmen zu treffen, um das Land nachhaltiger auszurichten, das Klima zu schützen und damit für alle Menschen in Tirol einen zukunftsfähigen Lebensraum zu sichern“, sagt Landesrat René Zumtobel. „Für mehr und mehr Menschen in unserem Land gehören Klima- und Umweltschutz sowie nachhaltige Entwicklung zum beruflichen Alltag. Sie widmen sich in ihren Green Jobs vielfältigen Aufgabenbereichen und tragen so dazu bei, dass wir nicht nur unsere Natur und das Klima schützen, sondern auch jede und jeder in Tirol davon profitiert.“ Das Land Tirol unterstützt und fördert zahlreiche Initiativen, Vereine und Regionen auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft.

„Eine intakte Natur ist die Grundlage für alles – auch für uns Menschen.“ – Nora Schneider, Geschäftsführerin Naturpark Tiroler Lech
Der rund 41 Hektar große Naturpark Tiroler Lech ist Natura- 2000-Gebiet und ein ökologisch sehr bedeutsamer Lebensraum. Gleichzeitig ist die Landschaft auch beliebter Erholungsraum für Einheimische und Gäste. Nora Schneider setzt sich als Geschäftsführerin des Naturparks mit Begeisterung und Leidenschaft dafür ein, die verschiedenen Interessen im Naturpark zu verbinden.
„Für ein Schutzgebiet zu arbeiten, beinhaltet grundsätzlich, dessen Bedeutung zu vermitteln. Deshalb ist die Bewusstseinsbildung ausschlaggebend, um die vielfältigen Funktionen eines Schutzgebietes zu fördern und zu erhalten. Im Schutzgebietsmanagement geht es um ökologische wie auch zwischenmenschliche Zusammenhänge und Interaktionen. Genau darin liegt das große Potenzial“, fasst Schneider ihre Tätigkeiten zusammen. In den Tiroler Naturparken wird vorgelebt, wie ein gutes Miteinander für den Schutz und die Entwicklung wertvoller Kultur- und Naturlandschaften funktionieren kann.

„Hochwertige Mobilitätsangebote steigern die Lebensqualität.“ – Manuel Tschenet, Geschäftsführer von Kufstein:mobil
2019 wurde Manuel Tschenet im Zuge eines EU-geförderten Projekts Mobilitätsbeauftragter der LEADER-Region KUUSK (Kufstein – Untere Schranne – Kaiserwinkl). Seit 2022 leitet er die regionale Mobilitätszentrale Kufstein:mobil. Das Ziel von Kufstein:mobil ist es, in den 20 betreuten Gemeinden Projekte, die die Abhängigkeit vom privaten Pkw verringern, zu begleiten und proaktiv umzusetzen.
„Die Region wird noch deutlich lebenswerter, wenn es dichte und qualitativ hochwertige Angebote für den Fuß-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehr gibt. Das senkt nicht nur CO2-Emissionen, Lärm und Unfallrisiken, sondern fördert soziale Inklusion, spart Kosten und steigert die regionale Wertschöpfung“, ist Tschenet überzeugt. Dabei gibt es für ihn nicht ein einzelnes Großprojekt, das alle Probleme löst – ein Mosaik aus kleineren und größeren Vorhaben wird die Zukunft der Region lebenswerter gestalten.

„Re-Use schützt Ressourcen und Umwelt – gemeinsam schaffen wir nachhaltige Kreislaufwirtschaft.“ – Stefanie Siedelmann, Geschäftsführerin von „noamol“
Stefanie Siedelmann koordiniert das Tiroler Re-Use-Netzwerk „noamol“. Ziel des Vereins: Abfall vermeiden, Gegenstände reparieren und gutes Gebrauchtes so lange wie möglich im Kreislauf halten. Auf der Online-Plattform sind Re-Use-AkteurInnen aus ganz Tirol sichtbar wie Repair- Cafés, Second-Hand-Läden, Büchertauschbörsen und Upcycling-Angebote. „Unser Netzwerk zeigt, dass Re-Use eine wirksame Strategie gegen Verschwendung und für den Klimaschutz ist. Denn Weiter- und Wiederverwenden, das ist Kreislaufwirtschaft“, ist Siedelmann überzeugt. „noamol“ arbeitet eng mit der Abfallwirtschaft, sozialökonomischen Betrieben und Gemeinden zusammen. So wurden mit den eigenen „noamol“-Boxen in rund 20 Gemeinden in Tirol bereits 25 Tonnen wiederverwendbare Waren gesammelt. Die Logistik, Sortierung und Reinigung der gespendeten Objekte werden dabei von sozialökonomischen Betrieben wie WAMS, Ho&Ruck und ISSBA umgesetzt. Infos zum Netzwerk: noamol.at

„Wir müssen uns mit den vielfältigen Veränderungen durch den Klimawandel auseinandersetzen.“ – Renate Doppelbauer, Managerin der KLAR! Alpbachtal
Renate Doppelbauer ist seit Frühling 2023 für die Klimawandel- Anpassungsmodellregion (KLAR!) Alpbachtal verantwortlich. Vorher war sie rund zwei Jahre beim Klimabündnis Tirol tätig und hat Gemeinden auf dem Weg zu mehr Klimaschutz beraten. Als KLAR!-Managerin setzt sie gemeinsam mit den fünf KLAR!-Gemeinden Maßnahmen um, die die Region auf die Veränderungen durch den Klimawandel vorbereiten. Gemeinden können zum Beispiel durch die Gestaltung von öffentlichen Plätzen mit Bäumen oder Wasserspendern die Hitzebelastung reduzieren und mit heimischen Pflanzen gleichzeitig die Biodiversität fördern. Neben dem Projektmanagement und der Beratung der Gemeinden sieht Doppelbauer ihre Aufgabe vor allem in der Wissensvermittlung. „Die Menschen müssen erkennen, welche Veränderungen auf uns zukommen und warum naturnahe Gärten, artenreiche Mischwälder und ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen uns widerstandsfähiger gegenüber den Veränderungen durch den Klimawandel machen.“ Infos unter: alpbachtal2050.at

Wussten Sie, dass …

… Tirol sich mit einer eigenen Nachhaltigkeits- und Klimastrategie klare Ziele gesetzt hat? In insgesamt drei Umsetzungsphasen, sogenannten Maßnahmenprogrammen, wird auf unterschiedlichen Ebenen bis 2030 an deren Erreichung gearbeitet.
Die erste Phase läuft Ende dieses Jahres aus und die Zwischenbilanz ist erfreulich: Ein Großteil der Maßnahmen wurde bereits erfolgreich umgesetzt, darunter auch die deutliche Verbesserung der Tiroler Wohnbauförderung in den Bereichen nachhaltiges Bauen und Sanieren oder der stetige Öffi-Ausbau im ganzen Land. Es gibt weiterhin viel zu tun. Hier setzt nun das nächste Maßnahmenprogramm an, das ab 2025 startet und derzeit ausgearbeitet wird. Bereits angewendet wird auch der verpflichtende Klimacheck bei der Novellierung von Landesgesetzen. Diese Maßnahme, durch die Gesetze auf ihre Klimaauswirkungen hin überprüft werden, hat Tirol im Jahr 2022 als erstes Bundesland in Österreich eingeführt.
 

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