Sonne, Wärme, Ferienzeit – der Sommer in Tirol hat viele schöne Seiten. Doch mit den steigenden Temperaturen nehmen auch heftige Unwetter zu. Auch wenn das Schutzniveau in Tirol sehr hoch ist und im heurigen Jahr 65 Millionen Euro in den Schutz vor Hochwasser an Flüssen und Wildbächen investiert werden – Starkregen, Hochwasser und Murereignisse fordern Gemeinden und Einsatzkräfte immer öfter.
Seit 2014 waren mehr als 150 Tiroler Gemeinden mindestens einmal von Hochwasser betroffen, manche mehrfach. Mehr als 53 Millionen Euro mussten betroffene Gemeinden, das Land und der Bund allein in den vergangenen fünf Jahren aufwenden, um nach einem Hochwasser Flüsse und Bäche zu räumen oder Schutzbauten wiederherzustellen. Gerade kleinere Orte stoßen dabei finanziell an ihre Grenzen. Das Land Tirol will nun gemeinsam mit den Gemeinden und unter Einbeziehung des Bundes zusätzlich einen Solidaritätsfonds für die Nachsorge nach Hochwasserereignissen einrichten. Er soll den Gemeinden bei der Schadensbehebung zur Wiederherstellung des Schadens unter die Arme greifen und jährlich dotiert werden.
„Zunehmende Extremwetter-Ereignisse werden uns verstärkt fordern. Darauf müssen wir uns vorbereiten und Schutzbauten rasch wieder instandsetzen. Mit dem Solidaritätsfonds schaffen wir die notwendige finanzielle Basis für die Gemeinden“, bringt es LHStv Josef Geisler auf den Punkt. Der neue Fonds ist eine Art Absicherungsgemeinschaft: Alle zahlen ein, und ob Berg- oder Talgemeinde – profitieren kann im Ernstfall jede und jeder.
Auch für EigentümerInnen von Flächen, die für geplante Retentionsräume im Rahmen von Hochwasserschutzprojekten gebraucht werden, ist der Fonds wichtig. Denn wer kontrollierte Überflutungen zum Schutz anderer auf seinem Grund zulässt, muss sich darauf verlassen können, dass Schäden ersetzt werden. Der Solidaritätsfonds stärkt somit das Vertrauen in die gemeinsame Bewältigung.