Einberufung und Leitung der Sitzungen:
Wie eine Landtagssitzung ablaufen muss, ist in der Landesverfassung und der Geschäftsordnung des Tiroler Landtags genau geregelt. So ist sichergestellt, dass alles korrekt abläuft und die Ergebnisse dann auch Gültigkeit haben. Es ist zum Beispiel definiert, dass nur die Landtagspräsidentin eine Sitzung einberufen kann. Sie hat dann während der Sitzung darauf zu achten, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen – also die „Spielregeln“ – eingehalten werden. Die Landtagspräsidentin erteilt das Wort, leitet die Abstimmungen und verkündet das Ergebnis. Ob ein eingebrachter Antrag alle Punkte erfüllt, damit er behandelt werden kann, muss ebenso von ihr beurteilt werden. Und schließlich beurkundet die Präsidentin mit Unterschrift, dass die Beschlüsse des Landtags verfassungsgemäß zustande gekommen sind. Sie trägt dafür also die Verantwortung.
Hausherrin des Landtags:
Bei politischen Debatten können schon einmal die Emotionen hochkochen, vor allem, wenn sich Abgeordnete durch Redeninhalte anderer angesprochen fühlen. Kurze verbale Reaktionen von der Sitzbank aus sind gestattet, es soll sich aber kein Zwiegespräch zwischen RednerIn und ZwischenruferIn entwickeln. Ein wertschätzender Umgangston muss auch stets gewahrt bleiben, persönliche Beleidigungen haben im Plenum keinen Platz. Dafür sorgt die Vorsitzende, notfalls auch mit einer kleinen Glocke oder gar einem Ordnungsruf. Sollten sich BesucherInnen verbal oder etwa mit Transparenten in die Diskussion einmischen wollen, kann die Landtagspräsidentin sie des Saales verweisen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Abgeordneten ihr freies Mandat ohne Beeinflussung und Druck von Anwesenden ausüben können.
Vertretung des Landtags nach außen:
Der Landtag nimmt eine essentielle Rolle in der Tiroler Politik ein. Entsprechend ist es wichtig, ihn und seine Aufgaben auch nach außen hin zu vertreten – etwa bei Besuchen von Staatsgästen und Delegationen, bei europäischen Organisationen (z. B. im Europarat oder dem Ausschuss der Regionen der EU) oder bei hohen heimischen Feiertagen. Protokollarisch nimmt die Landtagspräsidentin in Tirol nach dem Landeshauptmann den zweithöchsten politischen Rang ein.
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann
• wurde am 1. September 1974 in Ehenbichl geboren
• wohnt in Wängle
• ist ausgebildete Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und war u.a. als Heimleiterin tätig
• zog erstmals 2008 in den Landtag ein, war 2013 bis 2018 Mitglied des Bundesrats in Wien, vom 1. Jänner 2017 bis zum 30. Juni 2017 auch dessen Präsidentin und vom 9. November 2017 bis 27. März 2018 Vizepräsidentin, kehrte danach wieder in den Landtag zurück und ist seit 28. März 2018 Landtagspräsidentin. Am 25. Oktober 2022 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.
1. Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher
• wurde am 4. Mai 1994 in Innsbruck geboren • wohnt in Götzens
• absolvierte ein Diplomstudium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften an der Uni Innsbruck und arbeitete als PR-Beraterin
• wurde 2018 in den Tiroler Landtag gewählt und übernahm am 11. Mai 2021 als bis dato jüngste Politikerin das Amt der ersten Landtagsvizepräsidentin. Wie Sonja Ledl-Rossmann wurde auch Sophia Kircher nun wiedergewählt.
2. Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik
• wurde am 30. Jänner 1966 in Lienz geboren
• wohnt in Lienz
• studierte Architektur an der TU Wien und war anschließend als Architektin tätig. Seit 2011 ist sie Bürgermeisterin der Bezirkshauptstadt Lienz.
• ist seit 2003 im Tiroler Landtag vertreten, fungierte von 2018 bis 2019 als Klubobfrau ihrer Fraktion und ist seit 25. Oktober 2022 zweite Landtagsvizepräsidentin
