Auch die Pflichten, die mit dem vierbeinigen Familienmitglied einhergehen, kommen zur Sprache. Rund 46.600 Hunde sind in Tirol laut der amtlichen Heimtierdatenbank aktuell gemeldet. Wenn man sich für das Haustier Hund entscheidet, gilt es Verantwortungen, Pflichten und finanzielle Kosten bereits im Vorfeld umfassend abzuklären, um später böse Überraschungen möglichst zu verhindern. Auch sollte man sichergehen, ob ein bestimmtes Tier überhaupt in die Familie und zu einem selbst passt. Die Regelungen für das Halten und Führen von Hunden sind im österreichischen Tierschutzgesetz und im Landes-Polizeigesetz enthalten.
Große Verantwortung
Die für das Landes-Polizeigesetz zuständige Landesrätin Astrid Mair weiß, dass ein Hund viel Freude bereiten kann. Gleichzeitig möchte sie an die große Verantwortung erinnern, die damit verbunden ist. „Ein Hundeleben dauert rund 10 bis 15 Jahre. Während der gesamten Zeitspanne ist man sowohl für das Wohlergehen des Hundes als auch für dessen Verhalten verantwortlich“, betont LRin Mair.Hundebroschüre des Landes
Viele Fragen werden in der neu aufgelegten Hundebroschüre des Landes Tirol mit dem Titel „Damit Ihr Hund allen Freude macht – ein Wegweiser zum richtigen Umgang mit Hunden“ beantwortet. „Es geht nicht zuletzt um ein rücksichtsvolles Zusammenleben – mit und ohne Hund“, betont die Landesrätin. „Um Gefahrensituationen zu vermeiden, sollen schon Kinder den richtigen Umgang mit Hunden von sachkundigen und verantwortungsbewussten Erwachsenen, aber auch von den Tieren selbst – natürlich unter entsprechender Aufsicht – lernen“, so LRin Mair.Factbox
Besonders anschauliches Informationsmaterial bietet der Verein Sicheres Tirol unter sicheres-tirol.com/download mit einem eigenen Kinderbüchlein. Die Broschüre des Landes ist unter tirol.gv.at/hundebroschuere abrufbar.Regeln für HundehalterInnen:
- Kinder und Babys dürfen niemals unbeaufsichtigt mit einem Hund allein gelassen werden.
- An öffentlichen Orten, an denen sich größere Menschenansammlungen bilden können (z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinderbetreuungs- und Schuleinrichtungen, Spielanlagen und Einkaufszentren) sind Hunde stets an der Leine und mit Maulkorb oder in einem geschlossenen Behältnis (Kleinhunde) zu führen.
- HundehalterInnen, die erstmals einen Hund bei einer Gemeinde anmelden, haben den Nachweis über die Absolvierung einer theoretischen Ausbildung (Sachkundenachweis) vorzulegen. Kurse werden unter anderem vom WIFI Tirol angeboten.
- Für alle in Österreich gehaltenen Hunde besteht eine Pflicht zur Kennzeichnung mit einem Mikrochip und zur Registrierung in der bundesweiten Heimtierdatenbank für Hunde.
- HalterInnen eines mehr als drei Monate alten Hundes haben der Behörde innerhalb einer Woche die Daten ihres Hundes zu melden und innerhalb eines Monates den Abschluss einer Haftpflichtversicherung nachzuweisen.
- Während der Autofahrt gilt der Hund als „Ladung“, die etwa mittels Transportbox zu sichern ist.
Regeln für Kinder:
- Störe keinen Hund beim Fressen. Versuche nie, ihm sein Futter wegzunehmen.
- Schokolade ist Gift für deinen Hund, daran kann er sterben!
- Wenn dein Hund schläft, will er nicht gestört werden.
- Komme nicht in die Nähe seines Schwanzes, versuche nicht, daran zu ziehen und tritt nicht darauf.
- Umarmen und küssen? Dein Hund kann sich gestresst fühlen, wenn er gedrückt wird. Überlege, wie sich der Hund fühlt.
- Laufe vor einem Hund nicht davon: Bleib ruhig stehen, dreh dich vom Hund weg, lass die Arme hängen, vermeide direkten Augenkontakt mit dem Tier und richte deinen Blick auf einen entfernten Gegenstand.
Tipps für Ausflüge mit Hund auf der Almweide und im Feld:
- Hunde bei der Almwanderung an der kurzen Leine führen, Kontakt mit Weidevieh vermeiden, die Tiere nicht füttern, nicht erschrecken und gleichzeitig Abstand zu ihnen halten. Mutterkühe wollen ihre Kälber schützen, greifen möglicherweise sogar an: In diesem Notfall die Hundeleine loslassen! Ruhig bleiben, den Tieren ausweichen, ihnen nicht den Rücken zukehren und die Weide zügig verlassen.
- Felder und Wiesen sind kein Hundeklo: Hier werden Lebensmittel produziert. Hundekot ist kein Dünger, sondern kann Krankheiten übertragen, die sogar zu Totgeburten bei Rindern führen. Also das Häufchen des vierbeinigen Begleiters im dafür vorgesehenen „Gassi-Sackerl“ einsammeln und im nächsten Mülleimer entsorgen.