21. Juni 2021

Tiroler Gesundheitswirtschaft im Aufwind

Landesrat Mattle und Landesrätin Leja
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Bis 2030 soll Tirol im Bereich Life Sciences eine internationale Spitzenrolle einnehmen. Die Voraussetzungen dafür wurden bereits geschaffen, weitere Projekte sind geplant.

Life Sciences (siehe Infobox) sind ein Wirtschaftsfaktor mit enormem Zukunftspotenzial: Weltweit wird an neuen Behandlungsmethoden, Medikamenten und Neuerungen im Bereich Medizintechnik geforscht und gearbeitet. Auch in Tirol haben sich bereits namhafte Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie und Chemie angesiedelt. Rund 11.000 Beschäftigte und ein Branchenumsatz von 2,25 Milliarden Euro alleine in Tirol sprechen fur sich. Im Rahmen der Perspektivenwoche stellten Gesundheitslandesrätin Annette Leja und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle einige wichtige Projekte vor.

Diabetesforschung in Tirol

Bereits seit rund 15 Jahren gibt es einen von der EU geforderten Life Science Cluster in Tirol, im Rahmen dessen Unternehmen und Hochschulen eng zusammenarbeiten. Um noch mehr Unternehmen den Standortaufbau in Tirol zu ermöglichen, setzt die Landesregierung nun unter anderem auf die Schaffung sogenannter Health Hubs. Der erste Health Hub wurde bereits in Innsbruck gegründet. Im Rahmen dieses Hubs arbeitet die Firma Angios GmbH im Bereich der Diabetesforschung. Wir unterstützen mit dem Health Hub Unternehmen wie die Angios GmbH bei der Suche nach passenden Büro- und Forschungsräumlichkeiten, im Bereich Services, wie etwa Finanzberatung, bei der Kapitalbeschaffung sowie durch gezielte Projektförderungen, berichtet Wirtschaftslandesrat Mattle und betont weiter: In Tirol haben wir das große Potenzial des Gesundheitssektors für den Wirtschaftsstandort erkannt und schaffen die Voraussetzungen, um weitere Unternehmen für den Standort zu begeistern.

Gesundheitscoach als App

Im kommenden Herbst findet eine neue Ausschreibungsrunde für einen Health Hub statt. Ein weiteres Projekt, das sich im Rahmen des Health Hubs in Tirol ansiedelt, beschäftigt sich mit der Entwicklung einer personalisierten, digitalen Gesundheitsplattform. Die take care for life GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, den Menschen einen digitalen Gesundheitscoach für die Hosentasche zur Verfügung zu stellen: Mittels App werden die BenutzerInnen bei der gesunden Lebensführung unterstutzt. Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht oder Adipositas, aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparats oder Beschwerden wie Kopfschmerzen sind sehr häufig auf unseren Lebensstil zurückzuführen. Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung sind der Schlüssel, um diesen Erkrankungen vorzubeugen und ein wichtiger Begleiter bei der Behandlung. Für mehr und mehr Menschen spielen digitale, unkomplizierte Lösungen, die sich einfach in das tägliche Leben integrieren lassen, eine immer größere Rolle, weiß Gesundheitslandesrätin Leja.

Tirol als attraktiver Investitionsstandort

Ein weiterer wichtiger Pfeiler, um Tirol als internationalen Wirtschafts- und Gesundheitsstandort weiter konsequent auszubauen, ist, entsprechendes Kapital für die in Tirol tätigen Unternehmen bereitzustellen. Aufgrund der Attraktivität des Life-Science-Standortes Tirol ist es gelungen, private GeldgeberInnen zu gewinnen, die die Gründung eines privaten Life Sciences Funds anstreben. Der neue Fonds soll in Tirol angesiedelt sein und noch diesen Sommer gegründet werden. Davon werden zwölf bis 15 Unternehmen profitieren, die mit Expertise, Finanzmitteln und einem großen Netzwerk des Life Science Funds unterstützt werden.

Wissenswert

Life Sciences. Ein Sammelbegriff fur die Bereiche Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie und Chemie.
Life Sciences Funds. Ein Fonds, der Unternehmen aus dem Sektor Life Sciences unterstutzt.
Cluster. Englisch fur Gruppe, Verbund.

Health Hub. Dieser englische Begriff setzt sich aus den Worten Gesundheit (Health) und Zentrum (Hub) zusammen.

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