16. Juli 2018

LR Tratter: „Leerstand gut gefördert zu neuem Leben führen!“

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In vielen Tiroler Dörfern findet man heute liebevoll renovierte historische Gebäude. Sie werden Ortskerne auf und bieten Raum für zeitgemäßes Wohnen und Wirtschaften.

In vielen Tiroler Dörfern findet man heute liebevoll renovierte historische Gebäude. Sie werden Ortskerne auf und bieten Raum für zeitgemäßes Wohnen und Wirtschaften.
Die Ortskernrevitalisierung läuft inzwischen in 53 Tiroler Gemeinden. Wer mit offenen Augen durch das Land geht oder fährt, sieht den Erfolg der gemeinsamen Bemühungen von Land, Gemeinden und engagierten Privatpersonen. Auch eine Osttiroler Familie in Oberlienz konnte mithilfe der Landesförderung sowie fachlicher Begleitung ein historisch wertvolles, jedoch teilweise leerstehendes Haus zu einem Schmuckstück gestalten. LR Johannes Tratter, der sich seit Jahren stark für lebenswerte Dorfzentren einsetzt, überzeugte sich vor Ort vom gelungenen Revitalisierungsprojekt, das unter dem Hausnamen Mesner – „Unterwirt“ lokal bekannt ist. Das ehemalige Bauernhaus und Gasthaus, das wohl weit über 200 Jahre alt ist, liegt mitten im Dorfkern von Oberlienz und stand seit mehr als 35 Jahren überwiegend leer. „Wer ein konkretes Projekt wie dieses besucht, erkennt, was mit Hilfe der Ortskernrevitalisierung in Tirol geleistet wird. Der weitgehend ungenutzte Leerstand bietet nun wieder ein Zuhause mit attraktivem Wohnraum. Eine künftige gewerbliche Nutzung ist ebenfalls angedacht“, gratulierte der für Dorferneuerung zuständige Landesrat der Familie Hainzer zur gelungenen Revitalisierung.

Moderne Lebensqualität in alter Bausubstanz

Auch der historische „Oberkollerhof“ in Söll ist heute nach erfolgreicher Revitalisierung ein echtes Schmuckstück. Der Hof auf der „Sunnseitn“ ist weithin bekannt und liegt direkt am Rand des Ortskernes der Gemeinde am großen Wanderweg. Durch eine Generalsanierung und den Anbau eines äußeren Stiegenlaufes an der Nordseite entstanden drei unabhängige Wohneinheiten, die von zwei Generationen der Familie Koller genutzt werden. Nach Außen präsentiert sich der Hof in seinem einzigartigen historischen Erscheinungsbild. Typische Details wie der alte Block, Kastenfenster und Windläden mit Kerbschnitzerei blieben erhalten. Für LR Tratter, zu dessen Agenden auch die Raumordnung zählt, erbringt die Dorferneuerung mit ihrem bewährten Förderprogramm eine ganz zentrale Leistung: „Engagierte Ortskernrevitalisierung trägt sehr viel zum Erhalt einer lebenswerten Heimat bei. Durch diese qualitätsvolle Verdichtung nach innen werden Baulandreserven auf der grünen Wiese sowie Erschließungskosten gespart und es kehrt wieder neues Leben im Dorf ein. Dieser Weg hat Zukunft!“

Ortskerne beleben – wertvollen Grund und Boden sparen

 Seit dem Jahr 2012 wurden auf Initiative von LR Tratter die Richtlinien der erfolgreichen Förderschiene ausgeweitet. In Folge werden auch Projekte außerhalb definierter Revitalisierungszonen über die Dorferneuerung unterstützt. Auch die kontinuierliche Informationsarbeit und viele ansehnliche Beispiele aus der Praxis schlagen sich in einer gestiegenen öffentlichen Wertschätzung nieder, was insgesamt zum deutlichen Anstieg entsprechender Vorhaben geführt hat. Seit Beginn der Initiative im Jahr 2004 flossen rund 3.848.000 Euro an Landesfördermitteln in die Ortskernrevitalisierung. Damit wurden 154 Projekte in 53 Gemeinden unterstützt. Insgesamt entstanden 245 neue Einheiten, die heute Wohn- oder Wirtschaftszwecken dienen.

Autorin: Eva Horst-Wundsam

Mit Förderangeboten und fachlicher Begleitung unterstützt die Dorferneuerung Gemeinden und BürgerInnen dabei, traditionell gewachsene Ortskerne zu erhalten, das wertvolle (bau-) kulturelle Erbe zu wahren und einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. Wer ein Revitalisierungsvorhaben in Betracht zieht, kann sich jederzeit über Förderangebote informieren:
Abteilung Bodenordnung Dorferneuerung und Lokale Agenda 21 Leitstelle Innsbruck Landhaus 2 - Heiliggeiststraße 7 Tel.: 0512 508 – 3802 www.tirol.gv.at/dorferneuerung
 

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