30. August 2021

Inklusion in der Euregio

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Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist in Österreich seit 26. Oktober 2008 in Kraft, in Italien wurde diese am 24. Februar 2009 ratifiziert. Welche Schritte seitens der Euregio für Menschen mit Behinderungen gesetzt werden, darüber sprach die Tiroler Landeszeitung mit Soziallandesrätin Gabriele Fischer.

Frau Landesrätin, welche Chancen bietet die Euregio für Menschen mit Behinderungen?

Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Euregio mit der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. So gab es schon mehrere Austauschtreffen zwischen den zuständigen Regierungskolleginnen und -kollegen aus Südtirol und Trentino und mir zum Thema Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Unser Ziel ist es, gemeinsame Maßnahmen zu entwickeln, um die Situation von Menschen mit Behinderungen dies- und jenseits des Brenners zu verbessern. Zwischen Tirol und Südtirol gibt es darüber hinaus einen Austausch der zur Überwachung der UN-Behindertenrechtskonvention eingesetzten Monitoringausschüsse.

Welche konkreten grenzüberschreitenden Ansatzpunkte zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gibt es?

Was vielleicht noch nicht so viel Beachtung bekommen hat, ist das Thema barrierefreies Reisen. Das ist in den Ländern der Euregio leider noch nicht durchgängig umgesetzt. Mir ist es dabei wichtig, dass nicht nur Anstrengungen hinsichtlich Tarifsystemen und Fahrplanabgleichungen unternommen werden, sondern auch eine umfassende Barrierefreiheit im Fokus zu haben. Diese ist dann auch – sprichwörtlich – Zug um Zug umzusetzen. Das betrifft die Barrierefreiheit der Infrastruktur, aber auch das Buchen einer Zugreise, bei der beispielsweise Assistenz sowohl beim Einstieg in Tirol, als auch beim Ausstieg in Trentino benötigt wird.

Gibt es aktuelle Beispiele für grenzüberschreitende Inklusion?

Im Jahr 2021 wurde in der Europaregion ein gemeinsames Museumsjahr zum Thema „Das Museum bewegt“ ausgerufen. Diese Initiative bietet ein vielfältiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Der Tiroler Monitoringausschuss hat ganz aktuell zum Thema Barrierefreiheit in Museen eine Stellungnahme erstellt. In dieser werden auch aktuelle Projekte im Bereich der Tiroler Landesmuseen vorgestellt. Somit kann das gemeinsame Museumsjahr auch dazu dienen, um gelungene Inklusion als best practice-Beispiel über die Landesgrenzen hinaus zu vermitteln.   

Hinweis
Die Stellungnahme des Tiroler Monitoringausschusses zur Barrierefreiheit in Museen ist unter www.tirol.gv.at/monitoringausschuss/Stellungnahme_Museen abrufbar.
 

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