Frau Landesrätin, wie können wir die Corona-Pandemie bekämpfen?
LRin Gabriele Fischer: Solidarität spielt bei der Bekämpfung der Pandemie eine zentrale Rolle. Sie ist ein Indikator, wie gut eine Gesellschaft in der Krise zusammensteht. „Miteinander sind wir füreinander da“ – der Leitsatz, der sich durch meine Regierungsverantwortung zieht, gewinnt angesichts der aktuellen Herausforderungen zusätzlich an Bedeutung und kann auch auf die Eindämmung der Pandemie umgelegt werden.
Die Entscheidung für eine Impfung ist eine zutiefst persönliche. Welche Überlegungen sollten bei der Entscheidungsfindung miteinbezogen werden?
Gemeinschaftsschutz geht uns alle an. Auch ich bin geimpft und ich würde es wieder tun. Je mehr Menschen durch eine Impfung geschützt sind, desto niedriger ist die Zahl an schweren Verläufen und die Krankenhäuser werden nicht überlastet. Das Virus kann nicht mehr so leicht weitergegeben werden und breitet sich infolge nicht mehr so leicht aus. Um das zu erreichen, braucht es noch mehr Menschen, die sich impfen lassen. Die Pandemie geht uns alle an und kann auch nur von uns allen bekämpft werden.
Wie können wir jene schützen, die sich nicht impfen lassen können?
Eine hohe Durchimpfungsrate ist wichtig, um genau jene Menschen, die sich nicht impfen lassen können, vor schweren Covid-Erkrankungen zu schützen. Dazu gehören Kinder unter 12 Jahren (Stand: 11.10.2021), für die es aktuell noch keine zugelassenen Corona-Schutzimpfungen gibt. Ein Jahr lang mussten vor allem Kinder und Jugendliche auf Gewohntes verzichten, sie durften in vielen Phasen nicht in die Schule, nicht zum Sport und sich nicht mit Freundinnen und Freunde treffen – vor allem, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern und damit das Risiko für die ältere Generation zu senken. Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf ist für ältere Menschen höher, wodurch Bettenkapazitäten in den Krankenhäusern nicht ausgeschöpft werden können. Jetzt sind jene Menschen, die sich impfen lassen können, gefordert jene zu schützen, denen eine Impfung (derzeit) noch nicht offensteht. Auch Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung erhalten können oder Allergien gegen Bestandteile der Impfstoffe haben, zählen zu den vulnerablen Gruppen und müssen geschützt werden. Der Leitsatz „Miteinander sind wir füreinander da“ spielt auch hier wieder eine Rolle. Ich habe mich nicht nur wegen meiner Gesundheit impfen lassen, sondern auch für die Gesundheit meiner Mitmenschen.
Was sagen Sie Menschen, die skeptisch gegenüber der Covid-Impfung sind?
Ein Blick in die Geschichte der Medizin zeigt: Impfungen zählen zu den wirksamsten Mitteln, um Infektionskrankheiten zu verhindern oder sogar auszurotten, man denke nur an Masern oder Keuchhusten. Die positiven Effekte von Schutzimpfungen sind tausendfach wissenschaftlich belegt. Durch die verschiedensten Impfungen werden mehr Leben gerettet als mit jeder anderen medizinischen Maßnahme. Dies gilt auch für die Corona-Schutzimpfung.
Ihr Appell an die Tirolerinnen und Tiroler?
Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen und sie trägt auch maßgeblich dazu bei, dass wir gemeinsam Stück für Stück zurück in unser gewohntes Leben finden. Die Corona-Schutzimpfung ist zwar freiwillig, doch unabdingbar – ist sie doch der einzig gangbare Weg aus der Pandemie. Auch ich möchte keinen Lockdown mehr erleben, mit einer hohen Durchimpfungsrate kann uns das auch gemeinsam gelingen. Und im Alltag gilt nach wie vor: Solidarisch sein und auf Abstands- und Hygieneregeln achten, um sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen. Achten Sie bitte auch auf den vollständigen Impfschutz. Da dieser nur für befristete Zeit gegeben ist, muss die entsprechende Auffrischungsimpfung zeitgerecht erfolgen.