22. September 2021

Freiwillige vor den Vorhang holen

Portrait Landeshauptmann Günther Platter
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Einander helfen und füreinander da sein: Das Ehrenamt, die Freiwilligenarbeit und das Miteinander werden in Tirol seit jeher großgeschrieben.

Das hält eine Gesellschaft zusammen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie groß die Hilfsbereitschaft und Solidarität in unserem Land sind: Sei es beim Einkauf von Lebensmitteln für ältere Menschen, beim Gespräch mit Alleinstehenden oder bei der Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler während des Distance Learnings.

Die Freiwilligenarbeit ist in Tirol fest verankert. So gibt es seit 2015 das Projekt „Freiwilligenpartnerschaft Tirol“, welches von mir mit dem Ziel initiiert wurde, das freiwillige Engagement in Tirol zu stärken. Inzwischen verfügt unser Land als einziges österreichisches Bundesland über ein flächendeckendes Netz von zehn regionalen Freiwilligenzentren in Kooperation mit der Caritas. Allein in den vergangenen drei Jahren vermittelte die Freiwilligenpartnerschaft Tirol über 2.400 Freiwillige. Neben der Beratung, Vermittlung und Betreuung von Freiwilligen kümmert sich die Freiwilligenpartnerschaft Tirol auch um die Organisation und Begleitung von Projekten wie Austauschtreffen, Fortbildungen, Vorträgen und Dankesfeiern.

Mit dem Freiwilligentag wurde interessierten Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit geboten, einen Einblick in soziale Einrichtungen zu erhalten und bei verschiedenen Projekten aktiv mitzuhelfen. Nachdem dieser Tag in den vergangenen Jahren so erfolgreich war, veranstaltet die Freiwilligenpartnerschaft Tirol heuer erstmals eine ganze Freiwilligenwoche. Diese findet vom 1. bis zum 7. Oktober 2021 statt. Ich lade alle Interessierten ein, sich unkompliziert und flexibel einen Einblick in die Vielfalt der Freiwilligenarbeit in Tirol zu verschaffen und damit eventuell auch langfristig ein Teil dieser wertvollen Arbeit zu werden.

Ein herzliches Vergelt‘s Gott gebührt all jenen Menschen, die ihre wertvolle Zeit und ihr Engagement unentgeltlich zur Verfügung stellen – ihre Arbeit im Dienste der Gesellschaft ist unbezahlbar. Ich danke auch den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Einrichtungen, die sich an der Freiwilligenwoche beteiligen und wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereichernde Erfahrungen und Erlebnisse.

Ihr
Günther Platter
Landeshauptmann von Tirol


Wussten Sie, dass …

... bereits über 2.650 Personen über die Freiwilligenpartnerschaft Tirol vermittelt wurden?
Mehr als die Hälfte der ehrenamtlich Tätigen im Rahmen der Freiwilligenpartnerschaft Tirol unterstützen in den Bereichen SeniorInnen (557), Flüchtlinge/MigrantInnen (557) sowie Soziales und Gesundheit (485). Es gibt jedoch verschiedenste Tätigkeitsfelder, in die Freiwillige vermittelt werden. InteressentInnen können sich beispielsweise im Familien- und im Kulturbereich engagieren oder im Natur- und Umweltschutz aktiv werden.

… die Freiwilligenarbeit zeitlich sehr flexibel gestaltet werden kann?
Möglich ist das durch das im Jahr 2021 gestartete „E-Volunteering“ oder mit dem „Freiwilligen-Pool“. Ob mehrmals in der Woche oder einmal im Monat: Die Freiwilligentätigkeit in Tirol ist nicht nur zeitlich flexibel, sondern auch ortsunabhängig gestaltbar.

… es im Jahr 2020 eine beachtliche Steigerung der freiwilligen Tätigkeit in Tirol gab?
Ein Teil geht auf das Engagement von Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit sowie auf digitales und zeitunabhängiges Engagement von zu Hause aus zurück. Andererseits hat die Pandemie auch zu einer großen Hilfsbereitschaft unter Nachbarn und in der Gemeinde geführt.

… sich in erster Linie Frauen im Alter von 21 bis 30 Jahren in den Tiroler Freiwilligenzentren engagieren?
Insgesamt stellen im Rahmen der Freiwilligenpartnerschaft Tirol rund 69 Prozent Frauen und rund 31 Prozent Männer ihre Zeit für das Ehrenamt zur Verfügung. Die Altersgruppen verteilen sich auf 21 bis 30 Jahre mit 24 Prozent, gefolgt von bis 20-Jährigen mit 18 Prozent, 31- bis 40-Jährige mit 14 Prozent sowie 61- bis 70-Jährige mit 13 Prozent. Abseits der Freiwilligenpartnerschaft Tirol werden beispielsweise auch über die Gemeinden, Vereine oder andere Einrichtungen freiwillige Engagierte organisiert. Dieses umfassende Konstrukt an Freiwilligenarbeit ermöglicht es, ein starkes Sicherheits- und Sozialnetz in Tirol aufrechtzuerhalten.

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