Corona-Impfstoff: 12 häufige Fragen, Mythen und Behauptungen im Faktencheck

Ist der Corona-Impfstoff sicher?

Bei der Entwicklung des Corona-Impfstoff s werden alle üblichen Standards zu Regelungen, Entwicklungsphasen und Prüfverfahren der Impfstoffentwicklung eingehalten. Dies gilt insbesondere in der Europäischen Union, wo der Impfstoff jeweils eine reguläre Zulassung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) erfährt. Zudem wird die EMA die Anwendung eines Impfstoff s auch weiterhin prüfen und auf mögliche auftretende Probleme reagieren.

Warum wurde der Impfstoff in Rekordzeit entwickelt?

Die Entwicklung eines Impfstoff s kostet Unternehmen sehr viel Geld und birgt ein hohes finanzielles Risiko. Deshalb wird die Entwicklung meist auf mehrere Jahre aufgeteilt, um das Risiko zu minimieren. Beim Corona-Impfstoff wurden wegen der globalen Pandemie die Unternehmen und Forscher- Innen von Beginn an von der öffentlichen Hand unterstützt, das finanzielle Risiko wurde dadurch abgefedert und die Forschungen finanziell abgesichert. Deshalb war es möglich, Prüfverfahren und Studien parallel zu machen, die üblicherweise nacheinander erfolgen. Bei der aktuellen Impfstoffentwicklung konnte außerdem auf frühere, umfassende Erkenntnisse, etwa zu den dem Coronavirus ähnlichen Viren SARS und MERS, zurückgegriffen werden. Eine jahrelange Suche nach den für eine Impfung am besten geeigneten Strukturen des Virus blieb dadurch erspart.

Warum braucht es den Impfstoff?

Da es aktuell noch keine geeigneten Medikamente zur Behandlung gibt, kann nur die Covid-Impfung eine Rückkehr der Gesellschaft zur Normalität ermöglichen. Eine Impfung kann außerdem viele Menschenleben retten, insbesondere von jenen Personen, die besonders gefährdet sind.

Können geimpfte Personen das Virus verbreiten?

Die Impfung soll in erster Linie geimpfte Personen schützen und tut das auch nachweislich sehr effizient. Insofern ist die Impfung für die bzw. den Einzelnen entscheidend. Ob sie auch vor der Weitergabe des Virus schützt, wird derzeit erforscht.

Wie lange hält die Wirkung der Impfung an?

Da noch keine Langzeitstudien vorliegen, ist diese Frage noch unklar. Es gilt als unwahrscheinlich, dass eine Corona-Impfung ein Leben lang hält. Wie bei der Grippe-Schutzimpfung könnte eine regelmäßige Wiederholung nötig sein.

Wie viel Prozent der Bevölkerung müssen geimpft werden, um zur "Normalität" zurückzukehren?

Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ist eine Immunisierung von etwa zwei Drittel der Bevölkerung nötig, um die Verbreitung des Coronavirus aufzuhalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erachtet eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für nötig, um die Virus-Verbreitung langfristig zu stoppen. Werden höher ansteckende Virus-Varianten vorherrschend, müssten auch mehr Menschen geimpft werden, um die Ansteckungshäufigkeit zu reduzieren.

Worauf gründet sich die Impfskepsis?

Viele Krankheiten wurden durch Impfungen nahezu ausgerottet, etwa Diphterie, Kinderlähmung, oder Masern. Manche Menschen stellen deshalb Impfungen in Frage, weil bestimmte Krankheiten nicht mehr auftreten und die mit diesen Infektionen verbundenen Probleme und Folgen nicht mehr bekannt sind. Sie vergessen dabei, dass diese gerade wegen der Impfungen praktisch nicht mehr vorkommen.

Der Corona-Impfstoff verändert das Erbgut.

Das ist unrichtig. Die mRNA enthält nur einen kleinen Teil der Virusinformation, ist sehr kurzlebig und kann weder in den Zellkern gelangen, wo unserer Erbinformation gespeichert ist noch in diese eingebaut werden. Deswegen kann die mRNA-Impfung auch nicht unser Erbgut verändern.

Der Corona-Impfstoff brigt große Risiken und Nebenwirkungen - Die Corona-Impfung selbst löst Corona aus.

Bei jeder Impfung und jedem Medikament kann es zu Nebenwirkungen kommen. Bei den Corona-Impfstoff en von BioNTech/Pfi zer und Moderna hat sich bisher gezeigt, dass Nebenwirkungen in seltenen Fällen auftreten können und jenen bereits bestehender Impfungen ähneln. Im Hinblick auf die Sicherheit der Impfstoff e, erfolgt eine mindestens zweijährige Nachbeobachtungsphase. Bekannt sind z. B. allergische Reaktionen, die aber angemessen behandelt werden können. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei häufiger auftretenden Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder allgemein grippeähnlichen Symptome um Impfreaktionen, die nach wenigen Tagen vergehen und eigentlich eine erwünschte Reaktion des Organismus auf die Impfung signalisieren.

Impfungen sind überflüssig – die richtige Hygiene reicht aus, um sich gegen gefährliche Krankheiten zu schützen.

Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen kann ganz generell die Verbreitung von Infektionskrankheiten reduzieren, aber den Schutz, der von einer Impfung ausgeht, nicht ersetzen. Die bisherigen Studienergebnisse zeigen, dass die Ansteckungswahrscheinlichkeit durch eine Impfung stark reduziert wird.

Ich brauche keine Impfung, ich habe Antikörper  – "natürliche Immunität"

Eine überstandene Covid-19-Erkrankung schützt zwar wahrscheinlich für einen gewissen Zeitraum vor einer neuerlichen Infektion – wie lange genau, ist derzeit aber noch nicht bekannt. Ob eine zusätzliche Impfung diesen Schutz verbessert oder verlängert, ist aktuell Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Mit der Corona-Impfung wird ein Mikrochip eingepflanzt.

Die Behauptung, dass Menschen bei einer Impfung ohne ihr Wissen ein Mikrochip eingepflanzt wird, ist falsch.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier: www.sozialministerium.at (Corona-Schutzimpfung – Häufig gestellte Fragen) und auf der Website des Robert-Koch-Instituts

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