16. Mai 2022

Bewusster Umgang mit Energie und Lebensmitteln

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Genusstaugliche Lebensmittel im Wert von bis zu 800 Euro landen jährlich pro Haushalt im Müll.
Wer Energiefresser aufspürt und eliminiert, kann bare Münze sparen. Die Energiekosten eines durchschnittlichen Haushalts können um mehr als die Hälfte reduziert werden, wenn alle Effizienzpotenziale ausgeschöpft werden. Und auch bei Lebensmitteln lässt sich durch einen bewussten Umgang fast ein Fünftel der Haushaltsausgaben für den Einkauf sparen.

„Im verantwortungsvollen und sparsamen Umgang mit unseren Ressourcen – sei es Energie oder seien es Lebensmittel – liegt viel Einsparungspotenzial", verweist LHStv Josef Geisler auf Möglichkeiten zur Kostenreduktion im Haushalt.

Energiekosten halbieren
Von 4.500 Euro auf rund 1.850 Euro lassen sich die durchschnittlichen Energiekosten eines Haushalts mit vier Personen und 130 Quadratmetern Wohnnutzfläche in einem unsanierten Gebäude senken. Nicht alles kann von heute auf morgen umgesetzt werden und viele sinnvolle Maßnahmen sind mit teils beträchtlichen Investitionen verbunden. „Einige Dinge können wir aber sehr wohl selbst steuern. Und auch mit vermeintlich kleinen Maßnahmen lässt sich beim Einkauf und auch bei der Energie sparen“, so LHStv Geisler.

Lebensmittelverschwendung kostet
Als Beispiel nennt LHStv Josef Geisler den bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Die steigenden Preise für Energie und Produktionsmittel führen zwangsweise auch zu höheren Lebensmittelpreisen. „Ja, für viele Menschen sind steigende Lebensmittelpreise ein großes Thema. Wir müssen uns aber auch anschauen, was mit unseren wertvollen Lebensmitteln passiert.“ Bis zu 133 Kilogramm genusstauglicher Lebensmittel im Wert von bis zu 800 Euro landen jährlich in der Mülltonne eines einzigen Haushalts. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Ausgaben eines Haushalts für Lebensmittel und Getränke belaufen sich auf 350 Euro pro Monat. Mengenrabatte, 1+1 oder 2+1-Angebote sind schlussendlich oft keine Ersparnis, sondern unsinnige Verschwendung und Geldvernichtung.

Magen statt Müll
„Zu viele Lebensmittel landen im Müll statt im Magen. Das belastet das Haushaltsbudget unterm Strich mehr als die Teuerung“, bedauert Agrarlandesrat Geisler, der zudem die Lanze für heimische Lebensmittel bricht. Wer regional, saisonal und vielleicht direkt beim Bauern kauft, reduziert Transportwege, vermeidet vielfach Verpackungsmüll und leistet einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Ernährungssicherheit und spart damit auch Energie.

Energieeffizienz steigern – bare Münze sparen
Das größte Energieeinsparungspotenzial in einem Haushalt liegt in der Heizenergie, die rund zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs ausmacht. Bei einer umfassenden thermischen Sanierung reduziert sich der Heizenergiebedarf um bis zu 75 Prozent und die Kosten von durchschnittlich 1.645 auf knapp über 400 Euro im Jahr. Viel sparen lässt sich auch in der Mobilität. Knapp 15.000 Kilometer pro Jahr legt ein durchschnittlicher Haushalt mit dem Pkw zurück. „Viele Menschen gerade im ländlichen Raum sind auf das Auto angewiesen“, weiß LHStv Geisler. Das E-Auto kann eine Alternative sein. Mit derselben Menge Energie fährt ein Dieselauto 20 Kilometer, ein E-Auto aber 60 Kilometer.
 



Energiespartipps für jeden Tag – es lohnt sich!

Eine monatliche Selbstablesung des Stromzählers bringt erhellende Einblicke in Ihren Stromverbrauch. Ein plötzlicher Mehrverbrauch wird sofort erkannt. Strommessgeräte für einzelne Geräte gibt es auch zum Ausleihen – etwa bei Ihrem Stromversorger.

Energiesparend heizen
• Heizkörper entlüften
• Heizungsregelung einstellen
• Heizkörper nicht mit Möbeln etc. verstellen oder verdecken
• Heizpumpen richtig einstellen
• Thermostatventile einbauen
• Richtig lüften: Quer- oder Stoßlüften
Einsparung: 100 bis 300 Euro/Jahr


Wasser marsch?
• Wasser aus beim Zähneputzen
• Händewaschen mit kaltem Wasser
• Duschen statt Baden
• Wassertemperatur reduzieren (warm statt heiß)
• Wassersparende Armaturen verwenden
Einsparung: bis zu 400 Euro/Jahr


Es werde Licht
• LED statt Glühbirnen
• Licht nur bei Bedarf, Licht ausschalten
• Bewegungsmelder und Dimmer
Einsparung: 10 bis 60 Euro/Jahr


Stromfressern auf der Spur
• Stand-by-Modus vor allem bei alten Geräten vermeiden
• Ladekabel nur bei Gebrauch anstecken
• Einfach bedienbare Strom-Ausschalter
Einsparung: 5 bis 40 Euro/Jahr


Energiesparen in der Küche
• Temperaturen der Kühlgeräte überprüfen
• Tiefkühler regelmäßig abtauen
• Keine warmen Speisen in den Kühlschrank
• Wasserkocher zum Erhitzen von Wasser
• Kochen mit Deckel
• Energieeffiziente Geräte einsetzen, 15 Jahre alte Geräte eventuell tauschen
Einsparung: 15 bis 430 Euro/Jahr


Eine weiße Weste
• Waschmaschine richtig füllen
• Richtige Waschtemperatur wählen
• Waschpulver nicht überdosieren
• Sonne statt Trockner
• Energieeffiziente Geräte einsetzen
Einsparung: 60 bis 130 Euro/Jahr


Wir sind dann mal weg
• Nicht benötigte Geräte ausschalten
- Boiler (event. Kühlschrank)
- Stand-by
Einsparung: ca. 50 Euro in drei Wochen


Raumtemperatur anpassen
• Wohnzimmer 21 bis 23 Grad
• Kinderzimmer ca. 20 Grad
• Schlafzimmer 18 bis 20 Grad
• Türen zu nicht beheizten Räumen schließen
Einsparung: 100 Euro/Jahr je ein Grad weniger Raumtemperatur


Alle Angaben: Haushalt, vier Personen, 130 m2 Wohnfläche, unsaniert Quelle: Energie Tirol
 

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