22. April 2024

10 Jahre Bergwelt Tirol

LHStv Josef Geisler geht mit zwei Jugendlichen einen Weg entlang.
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Im Einklang mit der Natur und mit Rücksicht aufeinander die Bergwelt durch entsprechende Angebote erleben.
Bergwelt Tirols auf dem richtigen Weg Miteinander erleben

Vor zehn Jahren hat die Tiroler Landesregierung das Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ aus der Taufe gehoben. 20 Millionen Euro hat das Land Tirol in dieser Zeit über den Landschaftsdienst in Projekte im Erholungsraum investiert.
„Damals wie heute setzen wir auf Information, Service und Besucherlenkung. Unsere Berge, Almen und Wälder sind aber kein rechtsfreier Raum, es gibt Verhaltensregeln. Unser Ziel ist es, Angebote für Naturerlebnisse zu schaffen, die nicht zu Lasten von Wald, Wild, Mitmenschen und Eigentum gehen“, will LHStv Josef Geisler mit „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ Verboten und Restriktionen vorbauen. Dazu werden alle Beteiligten an einen Tisch geholt, um maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln und Konflikte zu lösen. Eine Kernaufgabe ist die Bewusstseinsbildung. „Tirol ist und versteht sich als Bergsport- und Tourismusland. Berge bedeuten Freiheit, aber die alpine Natur ist sensibel. Wer das weiß, wird eher Rücksicht nehmen“, so LHStv Geisler.

6.600 Kilometer MTB-Routen

Seit Programmstart ist die Zahl der freigegebenen Mountainbike(MTB)-Routen in Tirol um 1.300 Kilometer (20 Prozent) auf 6.600 Kilometer gewachsen. Von 100 auf 350 Kilometer hat man innerhalb von zehn Jahren bei den Singletrails beschleunigt. Der heuer angepasste Landesbeitrag zur Abgeltung für Bewirtschaftungserschwernisse für MTB-Routen und Singletrails soll dazu beitragen, das bestehende Angebot abzusichern und bedarfsgerecht auszubauen. Rund 2.000 GrundeigentümerInnen stellen Steige und Wege zur Verfügung.

Vorrang für Almwirtschaft und Weidevieh

Ein hochwertiges alpines Wegenetz sowie das Radangebot bilden in Verbindung mit bewirtschafteten Almen das Rückgrat des Sommertourismus und der Naherholung. „Sechs Millionen Euro haben wir in den vergangenen zehn Jahren an Förderungen für das Wander- und Bergwegenetz ausbezahlt“, rechnet LHStv Geisler zusammen. „Wer in den Bergen auf zwei Beinen oder auf zwei Rädern unterwegs ist, soll Rücksicht auf Weidevieh und die Almwirtschaft nehmen. Der Großteil der Infrastruktur, die heute auch von Sportbegeisterten und Erholungssuchenden genutzt wird, dient der Bewirtschaftung der Almen und Wälder“, ruft LHStv Geisler in Erinnerung. Einen Förderschwerpunkt legt das Land Tirol auf Rolli-taugliche Wanderwege und somit auf ein Erholungsangebot für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Wegweiser am Handy und im Gelände

600.000 Euro wurden im Rahmen von Bergwelt Tirol in Leitsysteme investiert. Wer sich beim Wandern, Trailrunning, Klettern, Mountainbiken oder bei Skitouren auf einem gekennzeichneten Weg, einer Aufstiegsroute oder Abfahrtsschneise bewegt, ist auf dem rechten Pfad und somit naturverträglich und auch sicher unterwegs. Ob Wegweiser oder Handybildschirm – die Informationen werden in der Bergwelt Tirols sowohl analog als auch digital zur Verfügung gestellt. „Wir setzen dabei auf ‚Open Government Data‘ und machen so Informationen über freigegebene MTB -Strecken oder winterliche Wald- und Wildschutzzonen etwa auf den Apps der verschiedenen Outdoor-Plattformen verfügbar“, erklärt Klaus Pietersteiner, Programmverantwortlicher von „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“. Die digitale Besucherlenkung soll in den nächsten Jahren intensiviert werden.

Schutz für Wald und Wild

Gerade im Winter, wenn das Wild Ruhe braucht und der Jungwald Gefahr läuft, von Skiern „abrasiert“ zu werden, ist Rücksicht gefragt. Fast 14.000 Hektar Fläche wurden als freiwillige Wald- und Wildschutzzonen definiert, um den Schutzwald, Birk- und Auerhuhn, Gams und Steinbock sowie Rotwild vor unnötiger Störung zu bewahren. In 17 Skitouren- und Freeride-Regionen in Nord- und Osttirol wurden mit den Beteiligten vor Ort bereits Lenkungsprojekte umgesetzt. Unbelehrbare wird es immer geben, bedauert Klaus Pietersteiner: „Aber durch gezielte Kommunikation und Sensibilisierung gelingt es uns immer besser, auf Angebote und Verhaltensregeln aufmerksam zu machen und Konflikte in der Bergwelt Tirols zu vermeiden.“
Weitere Info unter: www.bergwelt-miteinander.at

Programmpartner:

Land Tirol, Alpenverein, Landwirtschaftskammer, Jägerverband, Wirtschaftskammer, Tirol Werbung, Bergrettung sowie lokale Partner

10 Jahre Bergwelt Tirol – Miteinander erleben

  • 6.600 Kilometer freigegebenen Mountainbike-Routen
  • 350 Kilometer Singletrails
  • 15.000 Kilometer Wander- und Bergwege sowie alpine Routen
  • Die Alm ist kein Streichelzoo
  • Erholungsangebote für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
  • Lenkungskonzepte in 17 Tiroler Skitourenregionen
  • 14.000 Hektar freiwillige Schutzzonen für Wild und Wald

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